Streetwork-Auto bleibt in Corona-Zeiten stehen.
ORF/Petra Ottitsch
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Chronik

Streetwork geht wegen CoV neue Wege

Viele Fragen bereiten Jugendlichen wegen der Coronavirus-Krise Kopfzerbrechen. Streetwork gibt es wegen der leer gefegten Straßen naturgemäß momentan nicht. Die Mobile Jugendarbeit (MOJA) geht trotzdem weiter, und zwar über digitale Medien.

Wie kann Jugendlichen in der jetzigen Ausnahmesituation geholfen werden? Unterstützung bekommen sie von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern im virtuellen Raum. So lösten etwa Videochats zuletzt persönliche Gespräche ab. Der MOJA-Jugendtreff in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) ist, so wie andere Anlaufstellen in Niederösterreich auch, wegen der coronavirusbedingten Ausgangsbeschränkungen leer.

„Sind für die Jugendlichen da“

„Die Botschaft lautet, dass wir nach wie vor für die Jugendlichen da sind. Es gibt Beratungs-, Unterstützungs- und Freizeitangebote. Gemeinsame Spiele im Internet sollen eine Spur Normalität vermitteln. Uns ist es auch wichtig, dass der Kontakt zu den Jugendlichen aufrecht bleibt“, sagt der fachliche Leiter der mobilen Jugendarbeit im Bezirk Mödling, Bernhard Kuri, gegenüber noe.ORF.at.

Das Streetwork-Auto der Mobilen Jugendarbeit steht still.
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Mit dem Auto der Streetworkerinnen und Streetworker werden derzeit keine Ausfahrten gemacht

Damit die Kontakte nicht abreißen, bleiben die Sozialarbeiter unter anderem über soziale Medien mit den Jugendlichen verbunden. Gerade in der Coronakrise sind sie schließlich wichtige Ansprechpartner, betont MOJA-Sozialarbeiterin Isabella Jandl: „Zahlreiche Jugendliche müssen sehr viel für die Schule erledigen. Sie tun sich dabei oft schwer, das auch zu organisieren. Andere wiederum wurden in Kurzarbeit geschickt oder absolvieren eine Lehre. Die wissen nicht, ob ihr Arbeitsplatz gesichert ist oder ob sie ihre Ausbildung beenden können.“

Mobile Jugendarbeit setzt auf digitale Medien

Die mobile Jugendarbeit ist für alle Anliegen digital erreichbar. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): „Auf diesem Weg können die Jugendlichen mit ihren persönlichen Problemen zu den Jugendberaterinnen und Jugendberatern kommen. Zu den Schwierigkeiten des Alltags sind wegen der Coronakrise neue Herausforderungen dazugekommen. Manche spüren die Sorgen ihrer Eltern oder fragen sich, was gerade in ihrem Leben passiert.“

Laut Königsberger-Ludwig wollen viele Jugendliche bei der Bewältigung der Coronaviruskrise helfen und hinausgehen. Für sie ist es denkbar, dass die MOJA-Beratungsstellen als Verbindungsglied fungieren, zwischen den Jugendlichen auf der einen Seite und den Gemeinden, die Hilfsangebote haben, auf der anderen Seite.