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Wirtschaft

Industrie rechnet mit Produktionsrückgang

„Der Großteil der Betriebe rechnet mit Produktionsrückgängen“, sagt Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich. Produktions- und Auftragsausfälle wollen die Unternehmen mit Kurzarbeit und Urlaubsabbau abfedern.

Nur die laufende Produktion und Aufrechterhaltung der Lieferketten könne die weitere Versorgung mit Lebensmitteln, Medizinprodukten oder anderen Gütern des täglichen Bedarfs sichern, so Salzer in einer Aussendung der Industriellenvereinigung (IV-NÖ). Darüber hinaus müssten aber auch Unternehmen der Bauindustrie oder der metallverarbeitenden Industrie ihre Produktion unter strengen Sicherheitsvorkehrungen weiterführen. „Andernfalls riskieren wir, dass zu viele Arbeitsplätze verloren gehen.“ Im Bereich der Lebensmittelproduktion und der Produktion von Medizinprodukten komme es laut Umfragen der IV-NÖ sogar zu Kapazitätssteigerungen, so Salzer.

Zwei Blitzumfragen der IV-NÖ zeige, dass die Industrieunternehmen in Niederösterreich auch jetzt weiter produzieren. "Die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat dabei oberste Priorität. Die Unternehmen setzen daher auf verstärkte Schutzmaßnahmen. In vielen Fällen wurde der Schichtbetrieb so umgestellt, dass möglichst wenig Kontakt innerhalb der Belegschaft entsteht“, sagte IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer.

„Unverzichtbare Leistungen der arbeitenden Menschen“

Derzeit gebe es „sehr viele Menschen, die arbeiten und unser System am Laufen halten“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (beide ÖVP) in einer Aussendung am Samstag. Beide wiesen auf die „unverzichtbaren Leistungen der arbeitenden Menschen hin, die derzeit Außerordentliches leisten“.

Gerade in der Produktionswirtschaft sei Home-Office nicht realisierbar und eine Anwesenheit am Arbeitsplatz notwendig, das gelte aber auch für den Handel, für Gesundheitsberufe, Lieferdienste, für Baustellen und Installationsarbeiten. „Wir müssen die Produktion wichtiger Güter aufrechterhalten, weil die Produktionsketten sehr eng miteinander verwoben sind. So müssen wir nach der Krise unsere Volkswirtschaft nicht von Null weg starten. Der Weg zur Arbeit wurde von der Bundesregierung immer als erster Grund angeführt, um die eigenen vier Wände zu verlassen“, so Danninger.

"Mit der Kurzarbeit wurde ein Modell geschaffen, das es unseren Betrieben auch in Krisenzeiten ermöglicht, ihre Mitarbeiter möglichst in Beschäftigung zu halten. Wir können Betriebe nur ermutigen dieses attraktive Modell anzunehmen, damit Know-how und gut ausgebildetes Personal nicht verloren gehen“, ergänzte Eichtinger.