Coronavirus

Zehn Millionen Handschuhe eingeflogen

In Gesundheitseinrichtungen ist zuletzt über Engpässe bei der Schutzausrüstung geklagt worden. Nun wurden aus Malaysia zehn Millionen Einweghandschuhe eingeflogen, die vom Gummiausrüster Semperit mit Sitz in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) stammen.

Kurz nach 18.00 Uhr landete am Samstag die Passagiermaschine der Austrian Airlines mit der Hilfslieferung aus Malaysia auf dem Flughafen Schwechat. In Empfang genommen wurden die Handschuhe von Michael Opriesnig, dem Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, sowie von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP), Flughafen-Vorstand Günther Ofner und von Semperit-Chef Martin Füllenbach.

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Lieferung von Handschuhen in einem AUA-Passagierflugzeug
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Die AUA-Maschine kurz nach der Landung in Schwechat
Mitarbeiter des Flughafens Wien-Schwechat
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Mitarbeiter des Flughafens warten darauf, das Flugzeug zu entladen
Lieferung von Handschuhen in einem AUA-Passagierflugzeug
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Die wertvolle Fracht in der Passagierkabine
Lieferung von Handschuhen in einem AUA-Passagierflugzeug
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Ministerin Schramböck, Semperit-Chef Füllenbach und Rotkreuz-Generalsekretär Opriesnig

„Die Ware wird ab morgen auf Lkws geladen und in ganz Österreich verteilt“, sagte Rotkreuz-Generalsekretär Opriesnig kurz nach der Landung. Bevorzugt würden die Handschuhe an Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime und auch niedergelassene Ärzte geliefert werden.

Fünf weitere Lieferungen geplant

Die aktuelle Lieferung sei in den vergangenen Tagen zusammengepackt worden, in den nächsten Wochen seien noch fünf weitere geplant, sagte Füllenbach, der Vorstandsvorsitzende von Semperit. „Wir werden 65 Millionen Handschuhe aus unserer Fabrik in Malaysia zum Roten Kreuz nach Österreich liefern.“

Lieferung von Handschuhen in einem AUA-Passagierflugzeug
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Dort, wo normalerweise Passagiere sitzen, wurden nun Handschuhe gelagert

Der Transport wurde vom Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Roten Kreuz organisiert. Gleichzeitig wird die Produktion von medizinischer Schutzausrüstung in heimischen Betrieben forciert. So soll die Versorgung auch längerfristig gesichert werden.

Besonders wichtig sind dabei die Masken, sagte auch Ministerin Schramböck: „Wir haben hier ungefähr einen Bedarf von 300.000 Stück pro Tag.“ Es gebe in Österreich bereits zwei Konsortien, die sich um die Herstellung dieser Masken kümmern sollen. „Wir wollen so rasch wie möglich die Produktionen in Österreich hochfahren, damit wir nicht immer importieren müssen“, sagte Schramböck. Seit Samstag gibt es in Österreich außerdem ein neues Prüflabor, das von nun an die Kontrolle von Medizinprodukten durchführen soll. Bisher mussten diese Produkte extra in ein Labor in Deutschland geschickt werden.

Zusätzliches Todesopfer in Niederösterreich

Die Zahl der niederösterreichischen Todesopfer im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 stieg unterdessen am Samstag auf 17. Im Landesklinikum Hollabrunn starb eine mit dem Coronavirus infizierte 85-Jährige. Die Frau hatte nach Angaben von Bernhard Jany, dem Sprecher der Landeskliniken Holding, an einer Grunderkrankung gelitten. Am Samstagnachmittag wurden landesweit in den Spitälern 160 Patienten mit der Krankheit Covid-19 behandelt, um 15 mehr als einen Tag zuvor.