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Coronavirus

Testkapazitäten werden erneut aufgestockt

Im Kampf gegen das Coronavirus werden die Testkapazitäten weiter erhöht. Das Land traf nun eine Vereinbarung mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien. In Niederösterreich sollen künftig pro Tag bis zu 1.300 Tests ausgewertet werden.

Der sogenannte PCR-Test ist ein wesentlicher Bestandteil im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. In Niederösterreich wurden die Testkapazitäten erst in der vergangenen Woche aufgestockt. Seitdem können in insgesamt sechs Labors, vier davon in Niederösterreich und zwei in Wien, pro Tag bis zu 1.000 Tests ausgewertet werden – mehr dazu in Niederösterreich verdoppelt Testkapazität (noe.ORF.at; 24.3.2020).

Weitere 270 Tests pro Tag möglich

Mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien kommt nun ein weiteres Labor hinzu. Ab kommenden Montag können auch dort Tests auf das Coronavirus durchgeführt werden. „Unsere Testkapazität wird dadurch um weitere 270 Tests pro Tag erhöht“, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Dienstag.

Eine große Herausforderung bleibe aber auch weiterhin die Beschaffung von Reagenzien, also von Testmaterialien, um die abgenommenen Proben auch auswerten zu können. Diese würden „weltweit einen Engpass darstellen“, so Mikl-Leitner. Die Verantwortungsträger, insbesondere das Gesundheitsministerium, würden sich allerdings darum bemühen, „dass diese Testmaterialien in Zukunft auch zur Verfügung stehen werden“.

Mobiler Coronavirus-Test
WRK/Markus Hechenberger
Das Rote Kreuz ist unter anderem für die Hausbesuche bei Verdachtsfällen zuständig

Rückstau bei CoV-Tests abgebaut

Trotz der Aufstockung der Kapazitäten kam es bei der Laboruntersuchung in den vergangenen Tagen zu einem Rückstau. Menschen, bei denen Proben entnommen wurden, mussten daher länger auf ein Ergebnis warten, gleichzeitig führte die spätere Auswertung der Proben kurzzeitig zu einem Anstieg der Zahl der Infizierten – mehr dazu in Rückstau bei Tests lässt CoV-Fallzahl steigen (noe.ORF.at 27.3.2020)

„Im Prinzip sind die Rückstaus abgebaut“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Tests, die nun bei Verdachtsfällen abgenommen werden, würden tagesaktuell ausgewertet. „Seit dem 19. März erfolgen im Durchschnitt etwa 560 Abnahmen pro Tag“, erklärt Königsberger-Ludwig. Durchgeführt werden die Abnahmen von den mobilen Teams des Roten Kreuzes und des Arbeitersamariterbunds. Insgesamt gibt es in Niederösterreich 45 derartige mobile Teams, bei Bedarf könnten diese jederzeit aufgerüstet werden.

Land wartet auf weitere Testkits

Um auch künftig genügend Tests durchführen zu können, ist man allerdings auf ausreichend Testmaterial angewiesen. Der Bund sicherte dem Land zuletzt die Lieferung weiterer Testmaterialien zu. Außerdem bestellte das Land Niederösterreich vor etwa zwei Wochen rund 20.000 Testkits.

Wer auf das Coronavirus getestet wird und wer nicht, bei dieser Frage, werde man auch weiterhin gezielt vorgehen. „Ich glaube es ist entscheidend, nur jene Personen zu testen, wo die Kriterien erfüllt sind“, so Konrad Kogler, Vorstand der Landesgesundheitsagentur. Zusätzlich zu Symptomen wie Fieber oder Husten betrifft das Menschen, die in einem Risikogebiet waren, Kontakt mit jemandem hatten, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, oder auch Menschen, die aufgrund von schweren Symptomen im Spital behandelt werden müssen, ohne dass es für das Auftreten der Symptome eine plausible Erklärung gibt.