Gesichtsvisiere aus dem 3D-Drucker im Kampf gegen die Coronakrise
ORF/Petra Ottitsch
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Wirtschaft

CoV-Schutzausrüstung aus dem Waldviertel

Wegen der Coronakrise stellen immer mehr Firmen ihre Produktion auf Schutzausrüstung um, etwa auch zwei Waldviertler Unternehmen. Der Frottierhersteller Wirtex setzt auf Mundschutzmasken, NBG Dimensions auf Gesichtsvisiere aus dem 3D-Drucker.

Die in Hoheneich (Bezirk Gmünd) produzierten Visiere sollen besonders Mitarbeiter, die viel Kundenkontakt haben, vor Tröpfchen schützen. Einsetzbar sind sie laut NBG Dimensions von der Pflege bis hin zum Einzelhandel. Die Nachfrage nach 3D-Schutzausrüstung sei sehr groß, sagt Geschäftsführer Alexander Bauer gegenüber noe.ORF.at: „Es sind sehr viele Private. Wir haben Anfragen von Apotheken bis hin zu Spitälern, privaten Ärzten und Zahnärzten.“

Neue Ideen für Schutzausrüstungen

Die Schutzvisiere werden laufend weiterentwickelt. Die Neuerungen orientieren sich auch am Bedarf bestimmter Berufsgruppen. „Die Nachfrage der Baufirmen ist groß. Wir optimieren derzeit einen Bauteil unseres Schutzschildes. Geplant ist ein Clip für Baustellenhelme. Hier laufen die Konstruktionsarbeiten“, so Bauer. Mittels 3D-Druck könne Schutzausrüstung schnell hergestellt werden, unter anderem Türöffner, die mit dem Ellbogen geöffnet werden können.

Nicht auf moderne Technik sondern auf traditionsreiche Weberei setzt die Firma Wirtex aus Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya) im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. In der ältesten Frottierweberei Österreichs wird jetzt der Stoff für Mundschutzmasken gemacht. Diese sind kochecht und daher wiederverwendbar.

Mundschutzmasken der Waldvierter Firma Wirtex im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus
ORF/Petra Ottitsch
Der Mundschutz zum Binden ist wasch- und daher wiederverwendbar. Produziert werden diese zwei Modelle

Die Näherinnen kommen wegen der vielen Bestellungen kaum mit der Arbeit nach, erzählt Wirtex-Geschäftsführer Rudolf Strobl: „Ich kann das nicht beziffern. Wie auf dem Aktienmarkt geht es mit der Nachfrage ständig nach oben. Wir könnten das Zwanzigfache, das Dreißigfache produzieren. Denn wir haben unzählige Anfragen aus ganz Europa.“

Die Schutzmasken sind weder zertifiziert noch medizinisch oder anderweitig geprüft, heißt es auf der Homepage der Waldviertler Firma Wirtex. Das haben sie mit den Schnellmasken, die in den Supermärkten verteilt werden, gemeinsam. Ab kommender Woche wird das Tragen von Mund-Nasen-Masken in Supermärkten und Drogeriemärkten zur Pflicht. Das betrifft alle Geschäftslokale mit einem mehr als 400 Quadratmeter großen Kundenbereich.