Mann beim Einkaufen mit Maske
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Coronavirus

Premiere für Supermarkt-Masken

Seit Mittwoch sollen Kundinnen und Kunden von Supermärkten und Drogerien beim Einkauf Masken tragen, ab Montag ist das verpflichtend. Die ersten Gratismasken wurden bereits ausgegeben.

Mit der Zange werden die Masken in der Eurospar-Filiale in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten) an Kundinnen und Kunden übergeben – „damit es hygienischer ist“, wie Marktleiterin Georgina Gois feststellt. Erst in der Nacht auf Mittwoch wurden die Masken geliefert, zumindest bei der Handelskette Spar. „Es war alles sehr zeitkritisch“, sagte Geschäftsführer Alois Huber. Die Masken seien durch die Einkäufer des Unternehmens aus China beschafft worden. „Sprichwörtlich in letzter Minute kamen die Lkws dann bei uns an, sodass wir sie am Mittwoch auch austeilen können.“

Laut Erlass des Gesundheitsministeriums betrifft die Regelung alle Supermärkte und Drogerien, deren Kundenbereich größer als 400 Quadratmeter ist. Wo Masken kostenlos verteilt werden, müssen diese auch benutzt werden, das gilt auch für Kinder. Die Gesichtsmasken werden grundsätzlich über Mund und Nase getragen. Die blaue Seite ist dabei innen, befestigt werden sie an den Ohren. Auch eigene Masken dürfen verwendet werden. Sie alle sollen verhindern, dass Speicheltröpfchen beim Niesen, Husten und Sprechen großflächig verteilt werden.

Etliche Regeln nachgeschärft

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen Masken und zusätzlich Handschuhe tragen. An den Eingängen müssen nun Desinfektionsspender stehen, die Griffe von Einkaufswägen müssen nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. Vorgeschrieben sind außerdem Plexiglasscheiben und Bodenmarkierungen an der Kassa. Zusätzlich gilt das Prinzip, dass sich nur eine gewisse Anzahl an Kunden gleichzeitig in den Verkaufsräumen aufhalten darf, um den Sicherheitsabstand überall garantieren zu können. Ist diese Zahl überschritten, darf jeweils eine Person beim Verlassen einer anderen eintreten („One-in-one-out-Regelung“).

Die Bundesregierung hat die Supermärkte dazu aufgefordert, die Maßnahmen möglichst rasch umzusetzen – deshalb wurden die Masken bereits am Mittwoch ausgeteilt. Verpflichtend sind die neuen Regeln spätestens am kommenden Montag.

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Verkäuferin überreicht einer Dame eine Schutzmaske
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In den Supermärkten wurden heute bereits an den Eingängen Masken an die Kundinnen und Kunden verteilt
Mann beim Einkaufen mit Maske
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Konsumentin im Supermarkt mit Schutzmaske auf
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Verkäuferin überreicht einem Kunden eine Schutzmaske, bevor er den Supermarkt betritt
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Eine Packung mit Schutzmasken
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Schild mit Hinweis auf Maskenpflicht, Spar
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„Es ist ungewohnt“, sagt Supermarkt-Mitarbeiterin Elisa Steinbrecher beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at über die neue Maskenpflicht. „Man bekommt durch die Nase schlecht Luft, aber man wird sich an alles gewöhnen.“ Man würde alles tun, um die Situation zu verbessern. Probleme mit ihrer Brille hatte zu Beginn ihre Kollegin Theresa Stangel: „Die läuft dauernd an. Am Anfang war es schwierig, aber jetzt ist es in Ordnung.“ Ganz ähnlich auch die Reaktionen auf der Kundenseite: Unangenehm seien die Masken zumindest am Anfang schon, aber für den Schutz der Allgemeinheit könne man sich daran gewöhnen, lautet der Tenor.

Auch kleinere Geschäfte wollen Masken anbieten

Etwas anders sieht die Situation beim Konkurrenten „Nah & Frisch“ aus. Unter dieser Marke haben sich schließlich vor allem Eigentümer von kleineren Supermärkten zusammengeschlossen. Die Filiale in Zwettl ist etwa deutlich kleiner als 400 Quadratmeter. Sie fällt daher nicht unter die Regelung – „seit Montag bemühen wir uns aber trotzdem, Masken zu bekommen“, sagt Christof Kastner, Geschäftsführender Gesellschafter bei „Nah & Frisch“ – denn „auch wir wollen unseren Kundinnen und Kunden ein sicheres Einkaufen ermöglichen.“