WIRTSCHAFT

AK: Viele offene Fragen zu Risikogruppen

Wer durch das Coronavirus besonders gefährdet ist, soll verpflichtend freigestellt werden, wenn Homeoffice nicht möglich ist. Wer zur Risikogruppe gehört, ist aber unklar, kritisiert die Arbeiterkammer.

Die Telefone in der Arbeiterkammer Niederösterreich laufen heiß. Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser ortet bei vielen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern eine große Verunsicherung, was das Thema Risikogruppen angeht. „Jetzt ist nicht die Zeit für medienwirksame Überschriften“, kritisiert Wieser, „es braucht klare Lösungen und Kriterien für die Betroffenen“. Unklar ist derzeit nicht nur, wer zur Risikogruppe zählt, sondern auch, wie man das beim Arbeitgeber nachweisen soll. Wieser appelliert hier, die Hausärztinnen und Hausärzte federführend einzubinden, da sie die Beschäftigten und ihre Krankengeschichte meist schon länger kennen. Anhand einer von Experten ausgearbeiteten Checkliste könnten sie beurteilen, ob man als gefährdet gilt, so Wieser.

Leitlinien bis zum Wochenende

Doch auf konkrete Leitlinien muss man voraussichtlich bis zum Wochenende warten. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es am Mittwoch, an der konkreten Umsetzung werde gearbeitet. „Ab kommender Woche werden Betroffene mit konkreten Handlungsempfehlungen kontaktiert. Der besonders gefährdete Teil von ihnen mit besonders gravierenden Verschlechterungen der Immunabwehr wird anschließend entweder zur Arbeit im Homeoffice oder in eine direkte Freistellung verwiesen“, hieß es in einer Stellungnahme des Gesundheitsministeriums gegenüber noe.ORF.at. Wie man die betroffenen Arbeitnehmer identifizieren will, ist aber zur Zeit unklar. Geplant ist auch, Arbeitgeber, die die Löhne freigestellter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter bezahlen müssen, zu entschädigen. Aus welchem Topf das Geld dafür kommen soll, ist eine weitere offene Frage.