Lisa Kornfeld und Georg Spreitzgrabner
ORF / Sunk
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Gesundheit

Herausfordernd: Der Alltag in Covid-19-Kliniken

Für Ärzte sowie Pfleger sind diese Tage eine enorme Herausforderung. Georg Spreitzgrabner und Lisa Kornfeld, die als Arzt bzw. Pflegerin im Landesklinikum Neunkirchen arbeiten, haben mit noe.ORF.at über ihren neuen Arbeitsalltag gesprochen.

42 Covid-19-Patientinnen und -Patienten waren es, die am Mittwoch im Landesklinikum Neunkirchen stationär betreut wurden, neun von ihnen intensivmedizinisch. Dass hier nichts ist wie sonst, sieht man bereits, wenn man sich dem Eingang des Klinikums nähert. Wer ins Spital muss, kommt hier zunächst durch eine Triage-Station, die in einem Zelt vor dem Haupteingang eingerichtet wurde. Hier werden alle ankommenden Patientinnen und Patienten untersucht und befragt, um die potentiell infektiösen Patientinnen und Patienten von den anderen zu trennen. Für sie gibt es eine eigene Covid-19-Ambulanz, in der unter anderem Georg Spreitzgrabner als Arzt seinen Dienst versieht. Er sehe deshalb „den ganzen Tag nur potentiell infektiöse Patienten“, erzählt er im Gespräch mit noe.ORF.at.

„Was die Zukunft bringt, ist ungewiss“

In der Covid-19-Ambulanz wird auch entschieden, ob eine stationäre Aufnahme der Patientinnen und Patienten notwendig ist oder ob diese in die Heimquarantäne entlassen werden können. Falls es zu einer Aufnahme kommt, stehen in Neunkirchen derzeit zwei Isolierstationen für Verdachtsfälle und eine für positiv Getestete zur Verfügung.

Auf der „Covid-positiv-Station“, eigentlich die Bettenstation 5, arbeitet Lisa Kornfeld. Sie ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ihr Arbeitsalltag habe sich komplett verändert, erzählt sie, nicht zuletzt durch das Tragen der Schutzkleidung, das sie als „anstrengend“ und „zeitintensiv“ beschreibt: „Die Tätigkeiten müssen gut durchdacht werden, da wir uns durch die Schutzkleidung nicht jedes Mal neu isolieren können.“

Betreuung von Covid-19-Patienten als Herausforderung

In Niederösterreich befinden sich 200 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung, 36 Erkrankte werden intensivmedizinisch versorgt. Die Situation ist für Ärzte und Pfleger herausfordernd, so auch für jene Menschen, die im Landesklinikum Neunkirchen arbeiten.

Angst hätten beide nicht, erzählen sie. Er gehöre schließlich zu keiner Risikogruppe, sagt Georg Spreitzgrabner. Und auch Schutzkleidungen seien ausreichend vorhanden. Zum Arbeitsalltag gehören nun aber auch strikte Richtlinien, wie man sich die Schutzkleidung an- und wieder auszuziehen hat, „um sich nicht zu kontaminieren“, so der Arzt. Auch Engpässe bei den Kapazitäten gibt es derzeit nicht, sagt Georg Spreitzgrabner. Sowohl auf der Normalstation als auch auf der Bettenstation seien ausreichend Betten frei. Man müsse daher noch keine Triage durchführen und entscheiden, „wer ein Intensivbett bekommen kann und wer nicht mehr.“ Was die Zukunft bringt, ist aber ungewiss. Es sei „nicht auszuschließen, dass sich das in den kommenden Wochen noch ändern wird.“

Angst und Unsicherheit begleiten die Patienten

Und wie gehen die Patientinnen und Patienten mit ihrer Krankheit um? „Angst, Unsicherheit und fehlende Informationen sind immer Begleiter“, erzählt Lisa Kornfeld. „Wir versuchen ihnen so gut wie möglich die Informationen zu geben und ihnen die Angst zu nehmen.“

Kraft geben den Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern derzeit vor allem die positiven Erlebnisse – Patientinnen und Patienten, deren Zustand so stabil ist, dass sie in Heimquarantäne entlassen werden konnten, oder Patientinnen und Patienten, die von der Intensivstation zurück auf die Normalstation verlegt werden konnten. Aber auch ein einfaches „Danke“ von Patienten oder Angehörigen bestärke sie und ihre Kolleginnen und Kollegen derzeit bei der Arbeit, sagt die Pflegerin: „Das gibt uns die Kraft durchzuhalten und weiterzumachen."