Der Zapfhahn für Super 95-Treibstoff in der Tanköffnung eines PKWs
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Starker Umsatzrückgang bei Tankstellen

Österreich hat mit 2.739 Tankstellen eines der dichtesten Tankstellennetze Europas. 609 sind es in Niederösterreich. In der Krise werden derzeit meist die Öffnungszeiten reduziert, vereinzelt wurden Standorte geschlossen.

Auch wenn es paradox klingt, Kraftstoff gibt es genug, der Ölpreis ist niedrig, doch die Abnehmer fehlen trotzdem. Viele müssen zuhause bleiben, getankt wird daher deutlich seltener. Das merken die Mineralölfirmen und Tankstellenbetreiber massiv. Nicht alle lassen sich in die Karten blicken, bei Genol spricht man aber von 50 Prozent Rückgang beim Tankgeschäft, bei Avia gibt man die Umsatzeinbußen mit bis zu 60 Prozent an, BP spricht von einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich. Die Öffnungszeiten wurden bei Avia daher zum Teil von 16 auf zehn Stunden reduziert, bei Automaten ohne Personal würde mehr getankt als bei klassischen Selbstbedienungstankstellen, heißt es auf Nachfrage von noe.ORF.at.

BP hat in Niederösterreich zwei Standorte geschlossen, 28 der 47 BP-Tankstellen haben kürzer geöffnet als sonst. Hier verzeichnet man auch bei den Shops eine deutliche niedrigere Kundenfrequenz. Wird weniger getankt, wird auch weniger im Tankstellenshop eingekauft, heißt es. Auch bei der OMV gibt es an einigen Tankstellen eingeschränkte Öffnungszeiten und vereinzelt vorübergehende Schließungen. Die zum Konzern gehörigen Avanti Automatentankstellen seien hingegen rund um die Uhr geöffnet, so eine Unternehmenssprecherin.

Große Nachfrage bei Heizöl

Bei Shell werden die Öffnungszeiten je nach Standort angepasst, je nach den Kundenbedürfnissen und auch nach den krankheitsbedingten Ausfällen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Geschlossen hat Shell nur eine Tankstelle in Baden, und zwar wegen Bauarbeiten. Und auch Turmöl hat teilweise reduzierten Betrieb, geschlossen hat hier kein Standort in Niederösterreich. Ganz anders ist die Lage beim Heizöl, hier ist die Nachfrage groß, heißt es beim Fachverband der Mineralölindustrie, der Preis sei günstig, viele würden ihre Vorräte nach dem Winter auffüllen.