Frostschäden bei Obstbauern
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Landwirtschaft

Frostnächte: Schwere Schäden bei Steinobst

Weil die Vegetationsperiode zwei bis drei Wochen früher begonnen hat, sind Marillen, Pfirsiche oder Kirschen besonders empfindlich auf Kälte. Die Hagelversicherung (ÖHV) geht in Niederösterreich von Schäden um die sieben Millionen Euro aus.

Es ist die Kombination aus frühem Vegetationsbeginn – bedingt durch den Klimawandel – und Frostnächten, die heuer zu schweren Schäden beim Obstbau führen dürfte. Wegen des milden Winters waren im März etwa bei Marillen-, Kirschen- oder Pfirsichbäumen bereits Blüten zu sehen. Die Obstbauern versuchten, die Knospen vor dem Frost zu schützen – mehr dazu in Obstbauern kämpfen gegen den Frost (noe.ORF.at; 25.3.2020).

Schäden in allen Lagen und Regionen

Am Donnerstag stellten aber einige Orte in Niederösterreich neue Kälterekorde für April auf. In Gars am Kamp (Bezirk Horn) wurden minus 10,2 Grad gemessen. Es war der kälteste Ort Österreichs an diesem Tag unter 1.000 Meter Seehöhe. Auch Hohenau an der March und Zwerndorf (beide Bezirk Gänserndorf) brachen mit minus 7,9 bzw. minus 7,7 Grad Kälterekorde. Durch den Spätfrost färbten sich etwa die Marillenblüten braun. Ihre Fruchtknoten wurden geschädigt.

Diese Temperaturen führten zu Schäden in allen Lagen Österreichs, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der ÖHV: „Aktuell gehen wir bei diesen Obstkulturen von einem Gesamtschaden in einer Höhe von rund 15 Millionen Euro aus“. Auf Niederösterreich dürften sieben Millionen Euro entfallen. Das Bundesland sei flächendeckend betroffen. Bei den Summen handelt es sich um Schätzungen. Wie hoch der Verlust im Obstbau wird, könne erst in den kommenden Wochen festgestellt werden.