Verkehr

Weniger Autofahrer, aber mehr Raser

Bei Tempokontrollen am Wochenende hat die Polizei in Niederösterreich teils exzessive Überschreitungen festgestellt. 1.600 Radarmessungen wurden durchgeführt, 206 Lenker waren zu schnell unterwegs, vier müssen den Führerschein abgeben.

Beamte der Landesverkehrsabteilung hatten sich Samstagnachmittag beispielsweise an der B10 bei Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) postiert. Von 736 dort gemessenen Fahrzeugen überschritten 76 „deutlich“ die erlaubten 70 km/h. Der Schnellste raste mit 160 Stundenkilometern und dürfte nun vorübergehend seine Lenkerberechtigung verlieren.

An einem durchschnittlichen Tag würden an einem Standort etwa fünf bis acht Prozent der Lenker zu schnell fahren. In Haugsdorf (Bezirk Hollabrunn) waren es am Samstag knapp 17 Prozent. Im Ortsgebiet wurden an der B45 629 Fahrzeuge kontrolliert, 104 fuhren schneller als die erlaubten 30 km/h.

Prozentueller Anteil an Übertretungen steigt stark

Ein ähnliches Bild zeigte sich in Maria Roggendorf (Bezirk Hollabrunn), wo zwölf Prozent der Kontrollierten die erlaubte Geschwindigkeit übertrafen. In einer 50er-Zone auf der L51 waren von 213 Autos 26 schneller unterwegs als erlaubt. Das Verkehrsaufkommen gehe zwar teilweise stark zurück, der prozentuelle Anteil an Übertretungen sei jedoch stark gestiegen, so Polizeisprecher Heinz Holub.

Die Landespolizeidirektion wies erneut darauf hin, „dass die Straßen aufgrund der Covid19-Situation nicht zum rechtsfreien Raum geworden sind und weiterhin Kontrollen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit geführt werden“, hieß es. Mit einem ähnlichen Appell wendete sich auch die Polizei in Wien an die Bevölkerung – mehr dazu in Leere Straßen kein „Freibrief für Raser“ (wien.ORF.at; 5.4.2020).