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Politik

CoV: Mandl will Solidaritätskorps aktivieren

Niederösterreichs EU-Abgeordneter Lukas Mandl (ÖVP) fordert, dass die EU im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie das Europäische Solidaritätskorps aktivieren soll. Die EU müsse nun „jede mögliche Hilfe mobilisieren“, um Ländern zu helfen, die an ihre Grenze stoßen.

Das Europäische Solidaritätskorps wurde 2016 geschaffen, um jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren die Möglichkeit zu einem freiwilligen und ehrenamtlichen Hilfseinsatz zu ermöglichen. Im Mai 2019 seien 130.000 junge Europäer registriert gewesen, 15.000 hätten bereits eine Aktivität absolviert, sagte Mandl. Für das laufende Jahr stehe ein Budget von 173 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Coronavirus-Pandemie ist „der erste echte Fall, wo sich das Europäische Solidaritätskorps bewähren kann oder reformiert werden muss“, sagte Mandl. Jede Ebene sei jetzt gefordert. Neben Wirtschaftshilfen für Klein- und Mittelbetriebe, die auf der europäischen Ebene mobilisiert werden, gehe es auch um praktische Hilfe. „Das Solidaritätskorps und die Aid Volunteers sind ja auch dafür da, dass sie in der Krise zum Einsatz kommen“, betonte der ÖVP-Politiker.

Lukas Mandl
EP/Martin Lahousse
Mandl will so schnell wie möglich das Solidaritätskorps aktivieren

Von Erntehelfern bis zum Pflegehilfsdienst

Die Jugendlichen sollten nach ihrer Qualifikation eingesetzt werden, etwa als Erntehelfer, für Pflege-Hilfsdienste oder zur Unterstützung in der Lagerlogistik. „Die Ressourcen im Inland sind sicher prioritär“, sagte Mandl und fordert eine Reform des Solidaritätskorps. Denn bisher sollte die Hilfe der Freiwilligen grenzüberschreitend geleistet werden.

„Die Entsendung des Europäischen Solidaritätskorps würde nicht nur den Notfallkräften an Ort und Stelle helfen, sondern wäre auch ein klares Signal an die Menschen in der ganzen Europäischen Union, dass wir alles Mögliche tun, um die schwierige Situation zu mildern“, schreibt der EU-Abgeordnete, der aus Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) stammt, in einem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie an die Kommissarinnen für Jugend und Gesundheit, Mariya Gabriel und Stella Kyriakidou.

Kommission prüft Umsetzung

Neben dem Solidaritätskorps fordert Mandl auch die Unterstützung der EU Aid Volunteers. Dabei handelt es sich um eine Vereinigung von Fachkräften – „Menschen, die aus ihrem Beruf heraus in Krisensituationen helfen können“, erklärte Mandl. Von der Leyen gab am Montag bekannt, dass derzeit ein möglicher Einsatz geprüft werde. Zudem wurde die Forderung auch von anderen Abgeordneten mit einer parlamentarischen Anfrage unterstützt.