Die Waldbrandverordnung wurde am Mittwoch in allen Bezirken Niederösterreichs in Kraft gesetzt. Das gab die Forstschutzabteilung des Landes bekannt. Nach der Verordnung ist das Hantieren mit offenem Feuer im Wald oder in Waldnähe ebenso verboten, wie Glasscherben oder Zigaretten wegzuwerfen.
Waldboden vollkommen ausgetrocknet
„Es ist nicht nur die Auflage, also der Humus und der Boden trocken, sondern es geht auch wirklich tief in den Boden rein“, erklärt Reinhard Hagen, Forstschutzreferent des Landes, „wenn man in die oberste Bodenschicht zehn oder 20 Zentimeter hineingräbt, dann ist es extrem hart, wie Beton. Es ist staubtrocken und damit ist überhaupt keine Feuchtigkeit vorhanden, die die Vegetation gegen Waldbrände oder Feuer schützen könnte.“
Das führt auch dazu, dass die Waldbrandverordnungen, die die Bezirkshauptmannschaften erlassen, heuer besonders früh in Kraft treten müssen. „Das ist für diese Zeit eine atypische Trockenheit. Normalerweise haben wir es mit einem feuchten Frühjahr zu tun, man kennt den Begriff Winterfeuchte, das haben wir heuer nicht. Deswegen ist es eine dramatische Situation. Normalerweise erlassen wir diese Waldbrandverordnungen im Hochsommer“, sagte der zuständige Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).
Bis zu 7.200 Euro Strafe
Bei Verstößen gegen die Waldbrandverordnung droht eine Strafe von bis zu 7.200 Euro. Erst am Dienstag war in der Ortschaft Saubersdorf in St. Egyden am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) ein Föhrenwald in Flammen gestanden. Eine Fläche von etwa 30 Hektar war betroffen. 50 Feuerwehren waren mit 300 Helfern im Einsatz. Sie wurden von Hubschraubern des Innenministeriums und einem Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres beim Löscheinsatz unterstützt – mehr dazu in Waldbrand konnte gelöscht werden (noe.ORF.at; 8.4.2020).