Das Feuer war am Dienstagnachmittag ausgebrochen und konnte noch in den Abendstunden des selben Tages unter Kontrolle gebracht werden. Die Flammen waren, laut Feuerwehr, teilweise bis zu 10 Meter hoch. Mittwochfrüh wurden, für Nachlöscharbeiten, zusätzlich zwei Flugzeuge zur sogenannten Randzonenbenetzung eingesetzt. „Damit sollte verhindert werden, dass durch unentdeckte Glutnester neuerlich ein Brand ausbricht und zur Bedrohung für eine nahe Siedlung werden könnte.“ so Landesfeuerwehrsprecher Franz Resperger. Insgesamt wurden von den Fluggeräten 300.000 Liter Wasser auf den brennenden Föhrenwald abgeworfen. Drei Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt.
40 Feuerwehrleute hielten über Nacht Brandwache
„Der Großbrand im Föhrenwald konnte zwar Dienstagabend unter Kontrolle gebracht werden“, sagte Resperger gegenüber noe.ORF.at. „Dennoch waren in der Nacht 40 Feuerwehrleute als Brandwache unterwegs, die darauf geachtet haben, dass Glutnester sofort abgelöscht werden konnten, um so einen neuerlichen Ausbruch des Feuers verhindern zu können.“
Dennoch lösten am Mittwoch ab 8.00 Uhr weitere Einheiten aus Gloggnitz die Mannschaften ab, um weitere Nachlöscharbeiten durchzuführen, so Resperger weiter. Auch ein Löschhubschrauber der Polizei war dabei im Einsatz. Dieser warf Wasser ab und lieferte mit einer Wärmebildkamera aus der Luft auch Informationen über etwaige neue Brandherde.
Thomas Puchinger (ORF) berichtet aus Saubersdorf
„NÖ heute“-Redakteur Thomas Puchinger berichtet von den Löscharbeiten im Föhrenwald. Mehr als 300 Einsatzkräfte von 50 Feuerwehren kämpften bei Saubersdorf (Bezirk Neunkirchen) gegen die Flammen.
30 Hektar Wald vernichtet
Bereits am Dienstag waren zur Unterstützung der Feuerwehrleute vier Hubschrauber im Einsatz gewesen, drei Polizeihubschrauber und ein Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres. Im Minutentakt holten sie neues Löschwasser und warfen es über den betroffenen Waldflächen ab.
Der Brand hatte in der Ortschaft Saubersdorf der Gemeinde St. Egyden am Steinfeld seinen Ausgang genommen. Bis zum frühen Dienstagabend waren 50 Feuerwehren mit 300 Mitgliedern im Einsatz. Analysen zufolge wurden mehr als 30 Hektar Wald vernichtet, berichtete Resperger. Verletzt wurde niemand – mehr dazu in Großeinsatz für Feuerwehr bei Waldbrand (noe.ORF.at; 7.4.2020). Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Nachlöscharbeiten noch den ganzen Tag andauern werden.
Weitere Brände im Bezirk Neunkirchen
In Pitten, nur wenige Kilometer vom Föhrenwald entfernt, ging am Dienstag ein landwirtschaftliches Gebäude in Flammen auf. Der Besitzer wurde bei den ersten Löschversuchen verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Drei Feuerwehren mit insgesamt 50 Einsatzkräften gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf das Wohngebäude zu verhindern.

Wie sensibel die Wetterlage derzeit ist, beweist ein weiterer Flurbrand in Mönichkirchen, ebenfalls im Bezirk Neunkirchen, der am Mittwochnachmittag ausbrach. Aufgrund der seit Wochen anhaltenden Trockenheit war im Unterholz eines Waldstückes ein Brand ausgebrochen, der rasch entdeckt und von drei Feuerwehren rechtzeitig gelöscht werden konnte.
Waldbrandverordnung gilt in elf Bezirken
In den vergangenen Tagen war es in Niederösterreich zu mehreren Waldbränden gekommen. Bei Klosterneuburg kämpften Sonntagabend mehr als 100 Feuerwehrleute stundenlang gegen die Flammen, in Pressbaum (Bezirk St. Pölten) war auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern ein Bodenfeuer ausgebrochen – mehr dazu in Feuerwehr warnt vor Waldbrandgefahr (noe.ORF.at; 6.4.2020).
Aufgrund der enormen Trockenheit sei die Gefahr eines Wald- oder Wiesenbrandes derzeit enorm hoch, teilte das Landesfeuerwehrkommando erst kürzlich mit. „Ein kleiner Funke genügt, um eine Katastrophe auszulösen“, sagte Resperger. Bei Spaziergängen im Wald sei daher derzeit äußerste Vorsicht geboten. Mittlerweile gilt bereits in elf Bezirken in Niederösterreich die Waldbrandverornung – mehr dazu in Waldbrandverordnung in elf Bezirken (noe.ORF.at; 7.4.2020).
Die anhaltende Trockenheit sorgt auch in Wiens Wäldern für erhöhte Brandgefahr. Deshalb ist Rauchen, Hantieren mit offenem Feuer und Licht sowie jegliches Feuerentzünden im Wald und in Gefährdungsgebieten wie der Donauinsel bis auf Weiteres verboten – mehr dazu in wien.ORF.at. In Tirol wurde ebenfalls vor einer großen Waldbrandgefahr gewarnt. Osterfeuer sind verboten, Landwirte sollen von Zweckfeuern Abstand nehmen – mehr dazu in tirol.ORF.at.