Fahrgast mit Mund-Nasen-Schutzmaske
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Chronik

Maskenpflicht: Fahrgäste sehr diszipliniert

Tag eins der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ist am Dienstag sehr diszipliniert abgelaufen, wie ein Lokalaugenschein am Bahnhof in St. Pölten zeigte. Die meisten Fahrgäste trugen einen Mund-Nasen-Schutz, Ermahnungen waren die Ausnahme.

Dienstag, 7.00 Uhr, am Bahnhof in St. Pölten. Für einen Werktag nach Ostern ist beim Haupteingang nur wenig los. Jene Menschen, die zum Bahnhof kommen, tragen aber meist auch schon am Weg dorthin eine Maske. Ob gekauft, selbst genäht oder als Ersatz ein Schal – wichtig ist, dass Mund und Nase bedeckt sind.

„Ich bin bisher immer zu Hause gewesen“, sagt ein Fahrgast aus dem Bezirk Tulln, „heute bin ich erstmals unterwegs, selbstverständlich trägt man dabei Maske.“ „Das ist ein persönlicher Schutz und ein Schutz für andere“, so eine Frau aus Vorarlberg, die in den vergangenen Wochen ihre betagten Eltern im Waldviertel unterstützt hat, „es ist wichtig so, da gibt es keine Diskussion für mich.“

Maskenpflicht gilt erst ab dem Einsteigen

Die Menschen mit Maske sind am ersten Tag, an dem die Maskenpflicht in Öffis gilt, jedenfalls in der Mehrheit. Das gilt bereits im Bahnhofsgebäude und auch auf den Bahnsteigen, wo grundsätzlich noch keine Maskenpflicht besteht. Diese gilt nämlich erst, wenn man in einen Zug, einen Bus oder eine Straßenbahn einsteigt. Kinder müssen erst ab einem Alter von sechs Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen sind derzeit – auch heute – aber ohnehin kaum Kinder und Jugendliche unterwegs.

Fahrgast mit Mund-Nasen-Schutzmaske
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Die Maskenpflicht wurde in St. Pölten teilweise freiwillig strenger ausgelegt, viele Fahrgäste trugen die Maske bereits in der Bahnhofshalle

Bei den ÖBB setzt man in den ersten Tagen der neuen Regelung vordergründig auf Information und Aufklärung. „Die Fahrgäste haben schon in den letzten Tagen begonnen, den Mund-Nasen-Schutz vermehrt zu tragen, seit heute ist er Pflicht. Wir werden darauf hinweisen und unsere Kanäle benützen. Wir machen unsere Durchsagen und werden bei den Kontrollgängen darauf hinweisen, falls jemand noch vergessen hat, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen“, sagt Herbert Benes, Zugbegleiter bei den ÖBB. Zeigen die Ermahnungen keine Wirkung, wird die Polizei verständigt, der es auch vorbehalten ist, eine Strafe zu verhängen.

Masken verteilen im Zug „nicht umsetzbar“

Anders als in Supermärkten werden in den Zügen, Bussen und Straßenbahnen keine Masken verteilt und auch nicht verkauft. „Das ist nicht vorgesehen und auch nicht umsetzbar“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif, „jeder ist selbst dafür verantwortlich, einen Mundschutz mitzuhaben und ihn zu tragen.“ Seif verweist darauf, dass man nicht zwingend eine Maske tragen muss, man kann auch mit einem Schal Mund und Nase bedecken.

Fahrgast mit Mund-Nasen-Schutzmaske
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Es muss nicht zwingend eine Maske sein, auch ein Schal genügt

Abgesehen von der Maskenpflicht gilt in den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Bahnhöfen weiterhin das Prinzip „Abstand halten“. Weil bestimmte Geschäfte am Dienstag wieder öffnen durften, waren auch in St. Pölten etwas mehr Fahrgäste unterwegs als zuletzt. Die ÖBB hatte darauf vorsorglich reagiert.

„Wir haben insgesamt heute 60 Züge mehr im Einsatz als in den letzten zwei Wochen, das sind etwa 15.000 Sitzplätze. Wir gehen davon aus, dass dieses Angebot ausreicht, um den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand in den Zügen gewährleisten zu können“, so Seif. Das Fahrgastaufkommen werde jedenfalls laufend beobachtet, um bei Bedarf mit zusätzlichen Zügen zu reagieren.