Ein Kaffee steht vor einem Laptop auf dem eine Brille liegt im Homeoffice
APA/Barbara Gindl
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Politik

Land untersucht Potenzial von Home-Office

Das Land untersucht das Zukunftspotenzial von Home-Office und Videokonferenzen. Die Auswirkungen und Möglichkeiten für Wirtschaft, Arbeitswelt und Mobilität sollen anhand von Fakten bewertet werden, hieß es am Freitag.

Mit der Einführung der Verkehrsbeschränkungen durch die Coronavirus-Krise seien etwa die Verkehrszahlen in Niederösterreich deutlich zurückgegangen. „An den Zählstellen im Landesstraßennetz waren bis zu 70 Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs, als in normalen Zeiten“, informierten die Landesräte Ludwig Schleritzko, Martin Eichtinger und Jochen Danninger (alle ÖVP) am Freitag in einer Aussendung. Die angekündigte Untersuchung soll feststellen, „welcher Anteil an diesem Rückgang den Home-Office-Lösungen und Videokonferenz-Systemen zuzurechnen ist und welches Potenzial sich für Wirtschaft, Arbeitswelt und Mobilität nach der Krise ergibt“.

„Der Rückgang des Verkehrs ist eine Auswirkung der Krise und nicht alleine auf das Arbeiten von zu Hause zurückzuführen. Viele Arbeitnehmer haben gar nicht die Chance, außerhalb ihres Betriebes zu arbeiten, sondern sind aufgrund geschlossener Geschäfte, Lokale und Firmen dazu gezwungen daheimzubleiben“, erläuterte Schleritzko. „Wir sehen aber natürlich, dass es auch Branchen gibt, bei denen Home-Office-Lösungen leichter umzusetzen sind.“

Dazu soll eine umfassende Datenerhebung gestartet werden. Wer nicht in die Arbeit fahren müsse oder eine Besprechung vom eigenen Büro aus führen könne, „vermeidet nicht nur Verkehr, sondern gewinnt auch Lebenszeit“, betonte der Landesrat.

Studie Home-Office
Büro LR Schleritzko
Die Landesräte Eichtinger, Schleritzko und Danninger (v.l.) wollen Daten zum Potenzial von Home-Office erheben

Konzepte für die Zukunft sollen untersucht werden

Arbeiten in den eigenen vier Wänden sei bisher in vielen Unternehmen „technisch nicht möglich oder auch nicht gewünscht“ gewesen, erinnerte Eichtinger. Viele Rückmeldungen würden jedoch zeigen, dass diese Konzepte oft sehr gut funktionierten. „Wir wollen jetzt untersuchen, wie Arbeitnehmer auch in Zukunft profitieren können und wir die Arbeitswelt von morgen im Sinne aller Sozialpartner gestalten können.“

Digitalisierung sei nicht nur ein Schlagwort für Krisenzeiten, hielt Danninger fest. Deshalb wolle das Land Niederösterreich „ganz genau untersuchen lassen, welche Erfahrungen Wirtschaftstreibende mit Home-Office-Lösungen und Videokonferenzen gemacht haben, wo es Probleme gab, wo man Chancen sieht und wie man diese Konzepte auch in die Zukunft führen kann.“