Chronik

Aufregung um Eurofighter über Weißem Zoo

Seit Freitag herrscht Aufregung im Weißen Zoo in Kernhof (Bezirk Lilienfeld). Beim Überflug zweier Eurofighter hätten sich die Tiere laut Direktor Herbert Eder derart erschreckt, dass sie sich schwer verletzt hätten. Das Bundesheer kündigte nun Unterstützung an.

Am Freitag sind die zwei Eurofighter im Rahmen eines „Routine-Überfluges im zugewiesenen Raum“, wie Heeressprecher Michael Bauer sagt, auch über den Weißen Zoo in Kernhof geflogen. Ganz anders sieht das aber Zoodirektor Herbert Eder. Eine Maschine sei „keine 1.000 Meter über dem Boden“ geflogen, schildert er. Die Tiere seien in Angst und Schrecken versetzt worden. „Was so ein Flieger für einen Lärm macht. Da glaubst du, die Dächer fliegen weg“, sagte er.

Känguru im Gehege
ORF / Henninger
Die Kängurus sprangen am Freitag aus Angst aus ihrem Gehege und seien auch am Samstag noch sehr verschreckt, meint der Zoodirektor

Steinböcke stießen gegen die Gitter, ein „wertvoller und extrem lärmempfindlicher“ Ameisenbär sei gegen eine Mauer gerannt und habe sich schwere Kopfverletzungen zugezogen, erzählt Eder. Die Kängurus sprangen laut Eder „eineinhalb Meter hoch“ über den Zaun ihres Geheges. Es habe eine Stunde gedauert, um die Tiere mit Netzen einzufangen und anschließend zu verarzten.

Auch am Samstag noch keine Ruhe eingekehrt

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Samstag im Weißen Zoo in Kernhof zeigte Zoodirektor Eder die immer noch verschreckten Tiere. „Es ist noch immer keine Ruhe eingekehrt und es wird wohl auch noch einige Zeit dauern bis die Pfleger wieder Zugang zu den Tieren haben“, so Eder. Vor allem die Kängurus Johann und Nelly seien noch sehr verschreckt.

Steinböcke im Gehege
ORF / Henninger
Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Samstag im Zoo in Kernhof: Nach Angaben des Zoodirektors sei noch immer keine Ruhe eingekehrt

Schadensbegutachtung eingeleitet

Eder kontaktierte daraufhin das Bundesheer. Dort heißt es, dass die erforderliche Mindesthöhe bei den Flügen nicht unterschritten worden sei. „Wir bedauern den Vorfall und werden das wiedergutmachen“, so Bauer. Dem Zoo werde auf dem Weg zum Schadensersatz „unter die Arme gegriffen“, heißt es. Das Heer sei bereits in Verbindung mit dem Weißen Zoo getreten, sagte Bauer, auch die Schadensbegutachtung sei eingeleitet worden.

Im Interview mit noe.ORF.at präzisierte Heeressprecher Michael Bauer am Samstag noch einmal seine Angaben und sprach von einem „Routineflug 800 Meter über Grund“. Laut Bauer seien „ständig“ zwei Eurofighter in der Luft. Diese müssten verschiedene Flugverfahren üben, unter anderem Sichtflugverfahren, die so wie am Freitag etwa 800 Meter über Grund durchgeführt werden. Das könne im schlimmsten Fall in „engen Tälern zu einer unangenehmen Geräuschentwicklung“ führen, so der Heeressprecher. Bei der Flughöhe sei man jedenfalls im „absolut grünen Bereich“ gewesen, so Bauer. Es wurden alle Vorschriften eingehalten. In Wirklich könnte man „noch wesentlich weiter hinunter gehen“. Die Mindestflughöhe liege bei 150 Metern.