Coronavirus-Tests
APA/HANS KLAUS TECHT
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Coronavirus

Schnelltests für 24-Stunden-Betreuerinnen

Die Wirtschaftskammer will Personenbetreuer nun mittels PCR-Tests auf das Coronavirus testen lassen. Ein Ergebnis soll es so innerhalb eines Tages geben. Arbeitskräfte, die aus dem Ausland nach Österreich kommen, müssen ansonsten ohne Test eine 14-tägige Quarantäne einhalten.

Derzeit müssen sich alle Rückkehrer aus dem Ausland, die nicht unter die Pendlerregelung fallen, entweder in eine 14-tägige Quarantäne begeben oder einen negativen Test haben. Betreuungskräfte aus den Nachbarstaaten sind von der Quarantäne bzw. den Tests ausgenommen, Personen aus Kroatien oder Rumänien etwa hingegen nicht. Man wolle aber unabhängig davon sicherstellen, dass sich alle einem Test unterziehen, heißt es aus der Wirtschaftskammer, die schon länger daran arbeitet, PCR-Tests für die Betreuer zu bekommen – mehr dazu in 24-h-Betreuerinnen sitzen in Rumänien fest (noe.ORF.at; 11.4.2020).

PCR-Test

Die Polymerasekettenreaktion (PCR) ist ein Testverfahren aus der Molekularbiologie. Sie funktioniert wie eine Kopiermaschine für das Erbmaterial des Virus. Geringste Mengen des Erbmaterials werden so lange vervielfältigt, bis man es nachweisen kann. Ausgangsmaterial ist Schleim aus Nase und Rachen.

Klienten müssen Kosten für Tests übernehmen

Die zuständigen Fachgruppen der Wirtschaftskammern in Wien und Niederösterreich organisieren die PCR-Testungen, die ab kommender Woche stattfinden sollen. Die Tests werden in einem Wiener Hotel durchgeführt. Die Personenbetreuer sollen dann bis zum Eintreffen der Testergebnisse in Einzelzimmern in Quarantäne bleiben, bei einem negativen Ergebnis können sie sofort eingesetzt werden.

Die Kosten der Tests inklusive Unterbringung im Hotel werden sich zwischen 130 und 150 Euro bewegen – tragen müssen diese vorerst die Klienten. Der Wiener Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmann Mario Tasotti und sein niederösterreichisches Pendant Robert Pozdena hoffen in Wien und Niederösterreich auf eine Kostenübernahme durch die Länder, wie es etwa in der Steiermark der Fall sei.

Land fördert Zinszahlungen von 57 Gemeinden

Während diese Kostenübernahme noch offen ist, greift das Land Niederösterreich wegen der derzeitigen Lage 57 Gemeinden bei ihren Investitionen unter die Arme. Für Ausgaben von insgesamt 36,2 Millionen Euro werden im Rahmen der sogenannten Landesfinanzsonderaktionen „die Zahlungen für Zinsen bis zu drei Prozent Zinshöhe“ übernommen, teilte Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Dienstag in einer Aussendung mit.

„Die Coronakrise wird ein großes Loch in den Haushalten des Bunds, der Länder und der Gemeinden reißen. Für Mai liegen wir bei fast 17 Prozent weniger an Einnahmen“, sagte Schleritzko. Den Einnahmenentfall werden die Gemeinden zwar erst spät, aber deutlich spüren – mehr dazu in Gemeinden geht langsam das Geld aus (noe.ORF.at; 17.4.2020).

Unterdessen kündigten die Mitglieder der Landesregierung an, je ein Netto-Monatsgehalt für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Die Spenden der ÖVP-Politiker werden an Schülerinnen und Schülern besonders bedürftiger Familien gehen. Die SPÖ spendet an den ASBÖ bzw. an die Volkshilfe. FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl wird kein Gehalt spenden. Er spende „seit Jahrzehnten immer wieder“ und er „fände es schäbig, ein Coronavirus zu brauchen, um spendenbereit zu sein und zu helfen“, so Waldhäusl.

SKN St. Pölten beginnt wieder mit Training

600 Spitzensportler in Österreich können hingegen seit Montag ein wenig aufatmen. Sie dürfen wieder in Sportstätten trainieren. Fußball-Bundesligist St. Pölten nimmt etwa am Mittwoch das Mannschaftstraining in vier Kleingruppen zu je sechs Spielern wieder auf. Neo-Trainer Andreas Ibertsberger, der sein Amt am 9. März, einen Tag vor der Liga-Aussetzung, antrat, kann mit dem gesamten Team arbeiten.

Ibertsberger und Tormanntrainer Christoph Eglseer sollen bei allen Gruppen im dafür behördlich vorgesehen Sicherheitsabstand anwesend sein. Wie beim Schlusslicht der Bundesliga-Tabelle betont wird, bleiben der Kabinentrakt und die Fitnessräume im Stadion bis auf weiteres geschlossen. Die Spieler sollen sich nur für die Dauer der jeweiligen Trainingseinheit auf dem Gelände aufhalten und dieses im Anschluss umgehend verlassen.

Brauchtumsfeiern im Mai werden abgesagt

Von den aktuell geltenden Regelungen sind auch alle Feierlichkeiten betroffen, die sonst am 1. Mai stattfinden würden. Die Stadt Waidhofen an der Ybbs teilte etwa am Dienstag mit, dass das traditionelle Maibaum-Aufstellen in diesem Jahr entfällt. Stadtchef Werner Krammer (ÖVP) bat um Verständnis, „dass heuer kein Maibaum den Oberen Stadtplatz schmücken wird“.