Gesundheit

Covid-19-Studie: Spitalsmitarbeiter getestet

Am Universitätsklinikum Krems ist eine Studie gestartet worden, bei der mehr als 100 Spitalsmitarbeiter getestet werden. So will man herausfinden, wie viele der Beschäftigten das Virus unbemerkt in sich tragen und wie viele möglicherweise schon immun sind.

Bei der Studie werden seit Dienstag alle Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter getestet, die in der Vergangenheit nachweislich Kontakt mit einem Covid-19-Patienten hatten. Einerseits wird ein PCR-Test durchgeführt, um herauszufinden, ob jemand Virusträger ist, andererseits ein Antikörpertest, um zu untersuchen, ob jemand bereits Antikörper gebildet hat und somit immun ist.

Nur zehn Mitarbeiter positiv getestet

Insgesamt wurden 110 Beschäftige für die Studie ausgewählt. Sie hatten in unterschiedlichem Ausmaß Kontakt mit Covid-19-Patienten und wurden in zwei Kategorien eingeteilt – je nachdem ob ein „engerer“ oder „weiterer“ Kontakt bestand. Nur zehn Mitarbeiter wurden tatsächlich positiv auf das Coronavirus getestet.

PCR-Test

Die PCR, kurz für Polymerasekettenreaktion, ist ein Testverfahren aus der Molekularbiologie. Sie funktioniert wie eine Kopiermaschine für das Erbmaterial des Virus. Geringste Mengen des Erbmaterials werden so lange vervielfältigt, bis man es nachweisen kann. Ausgangsmaterial ist Schleim aus Nase und Rachen.

Das Problem dabei ist aber, dass der PCR-Test, der durch einen Abstrich im Nasen-Rachen-Raum vorgenommen wird, nur bei Personen anschlägt, die aktuell am Virus erkrankt sind. Der Antikörpertest hingegen zeigt, wer sich in der Vergangenheit bereits unbemerkt infiziert hat.

Die Infektionsverläufe sind laut dem Leiter der Abteilung Pneumologie im Universitätsklinikum Krems, Peter Errhalt, sehr unterschiedlich. „Wir haben einerseits Mitarbeiter, die schon Anfang März Kontakt mit einem Covid-19-Patienten hatten und die jetzt erst die Akut-Antikörper ausbilden, wir haben andererseits Mitarbeiter, die vor knapp drei Wochen Kontakt hatten und jetzt schon die langfristigen Antikörper ausgebildet haben. Das ist offensichtlich individuell sehr unterschiedlich“, so Errhalt.

Zuverlässigkeit von Schnelltests wird ebenfalls untersucht

Bei den Antikörpertests gibt es in der Studie zwei Testansätze. Einerseits wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Blut abgenommen, das an das Zentrallabor des Universitätsklinikums St. Pölten geschickt wird. Andererseits wird das selbe Blut mit vier kommerziell erhältlichen Schnelltests untersucht, um herauszufinden, ob diese das selbe Ergebnis wie das Zentrallabor liefern. „Mein Eindruck zu den Schnelltests ist, dass sie auf den ersten Blick eigentlich ganz gut sind – zumindest die, die wir verwenden“, sagte Errhalt.

Erste Ergebnisse der Studie sollen in zwei Wochen vorliegen. Im Anschluss sollen die selben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sechs bis acht Wochen noch einmal getestet werden, „denn die Immunantwort dauert manchmal ein bisschen länger“, sagte Errhalt. Dazu muss zunächst allerdings eine Ergänzungsstudie bei der Ethikkommission beantragt werden.