Wissenschaft

Daten-Mikroskop für ländlichen Raum

Beim Projekt „Dataskop“ forschen mehrere Hochschulen daran, wie unsichtbare Umweltdaten für Menschen sichtbar gemacht werden können. Von den dabei gewonnenen Erkenntnissen soll vor allem der ländliche Raum profitieren.

Im Zuge des Projekts soll unter anderem erforscht werden, wie von Sensoren erfasste Daten auf mobilen Geräten dargestellt werden können. Als Beispiel für ein mögliches Anwendungsfeld nannte Projektleiter Wolfgang Aigner im Gespräch mit noe.ORF.at den Weinbau. Die Umsetzung könnte folgendermaßen aussehen: In einem Weingarten werden mehrere Sensoren angebracht, die anschließend messen, ob der Boden ausreichend bewässert wird. Auf dem Handy des Weinbauern wird anschließend ein Bild des Weingartens angezeigt, das die zu trockenen Stellen farblich kennzeichnet.

Derzeit ist das noch eine reine Hypothese, in den nächsten Jahren soll aber mit Hochdruck an der Umsetzung geforscht werden. Die durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen anschließend nicht nur im Weinbau, sondern auch in vielen anderen Bereichen des ländlichen Raums zum Einsatz kommen, zum Beispiel im Katastrophenschutz oder bei der Trinkwasserversorgung.

Anwendung vor allem im ländlichen Raum

Neben der Erfassung und Darstellung der Daten liegen weitere Schwerpunkte des Projekts auf der Datensicherheit sowie der wirtschaftlichen Nutzung. Zur Anwendung sollen die erforschten Technologien in Zukunft im ländlichen Raum kommen, abseits gut ausgebauter digitaler Infrastrukturen.

Dataskop Beispiel
Wolfgang Aigner
Durch das Forschungsprojekt sollen beispielsweise Luftgüte-Werte auf dem Handy sichtbar gemacht werden

Drei Jahre lang soll das Forschungsprojekt „Dataskop“ laufen. Daran beteiligt sind die Fachhochschule St. Pölten, die IMC Fachhochschule Krems, die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH in Wiener Neustadt sowie das Department für integrierte Sensorsystem der Donau-Universität Krems.

Land Niederösterreich fördert „Dataskop“

In Folge sollen niederösterreichische Unternehmen die erforschten Technologien anwenden können, um ihren Kundinnen und Kunden künftig einen besseren Service anzubieten zu können. Durch das Forschungsprojekt sollen zudem neue Geschäftsfelder und damit auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Das Land Niederösterreich fördert das Projekt „Dataskop" mit rund 823.000 Euro. „Mit dem Projekt ‚Dataskop‘ stärken wir die digitale Weiterentwicklung Niederösterreichs“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Das Projekt leiste damit einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des niederösterreichischen Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramms, heißt es seitens des Landes.