Wirtschaft

Freie Jobs in der Krise: AMS vermittelt jetzt

Die Coronavirus-Krise hat den Arbeitsmarkt komplett auf den Kopf gestellt. Ende März gab es die meisten Arbeitslosen seit 1945. Andererseits gibt es aber auch gerade wegen der Krise freie Jobs. Das AMS beginnt nun wieder mit Hochdruck, die Arbeitslosen zu vermitteln.

Gesucht werden derzeit Arbeitskräfte in sogenannten systemrelevanten Bereichen, also im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Transportbranche. Hier gibt es zum Teil sogar mehr Stellenmeldungen als vor der Krise, sagte AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich gegenüber noe.ORF.at. Ende März gab es in diesen Bereichen etwa 1.800 freie Stellen, verglichen mit den 78.440 Arbeitslosen dennoch eine sehr geringe Zahl.

Konkret werden etwa Lagerarbeiterinnen und Lagerarbeiter, Kassiererinnen und Kassierer, Erzieherinnen und Erzieher sowie Krankenschwestern und -pfleger gesucht. Nachdem sich der Ansturm auf das AMS legte und die Arbeitslosenanträge abgearbeitet wurden, wird nun verstärkt daran gearbeitet, das Angebot und die Nachfrage an Arbeitskräften zusammenzubringen.

Bewerbungen auf freiwilliger Basis

Das AMS empfiehlt allen Arbeitssuchenden, sich auf den beruflichen Wiedereinstieg vorzubereiten und sich um passende freie Stellen zu bewerben, hieß es in einer Aussendung. Die AMS-Berater und -Beraterinnen rufen an und informieren über Stellenangebote und Bewerbungsmodalitäten. „Solange soziale Kontakte durch rechtliche Normen und Empfehlungen der Bundesregierung beschränkt werden, setzen wir die Rechtsfolgen bei Verweigerung oder Vereitelung einer Arbeitsstelle aus“, so Hergovich. Es droht also keine Sperre des Arbeitslosengeldes, wenn keine Bewerbung folgt.

„Mit der schrittweisen Öffnung der einzelnen Wirtschaftsbereiche werden auch wieder Menschen von der Arbeitslosigkeit in das Erwerbsleben wechseln“, so der AMS-Landesgeschäftsführer. „Trotzdem müssen wir davon ausgehen, dass nach der Krise mehr Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher arbeitslos sein werden als davor.“