EBREICHSDORF,AUSTRIA,24.SEP.19 – SOCCER – UNIQA OEFB Cup, ASK Ebreichsdorf vs FC Admira Wacker Moedling. Image shows the rejoicing of Ebreichsdorf. Photo: GEPA pictures/ Michael Meindl
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Sport

Cup-Schreck Ebreichsdorf steigt freiwillig ab

Mit Cup-Sensationen gegen Bundesliga-Clubs hat der Fußball-Regionalliga-Verein ASK Ebreichsdorf (Bezirk Baden) regelmäßig für Aufsehen gesorgt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie zieht der Verein die wirtschaftliche Reißleine und steigt freiwillig ab.

Ebreichsdorf ist so etwas wie das „gallische Dorf“ im niederösterreichischen Fußball. Seit Jahren in der Regionalliga Ost und damit „nur“ in Österreichs dritthöchster Spielklasse beheimatet, spielten die Niederösterreicher jahrelang auf einem sehr guten Niveau und zeigten das vor allem im ÖFB-Cup. Seit der Saison 2016/2017 wurden regelmäßig die Favoriten aus dem Bewerb geworfen.

Im heimischen Sportzentrum in Ebreichsdorf wurden unter anderem der Wolfsberger AC (1:0), Altach (3:0) und die Admira (2:1) besiegt. Gegen Austria Wien wurde 2016 ein 0:3 aufgeholt, nach einem 3:3 scheiterte der Außenseiter erst in der Verlängerung. In der aktuellen Saison kamen die Ebreichsdorfer bis ins Achtelfinale und scheiterten erst am haushohen Favoriten Salzburg (0:5). Das Fußball-Märchen endet jetzt mit dem freiwilligen Rückzug in die Gebietsliga.

EBREICHSDORF,AUSTRIA,24.SEP.19 – SOCCER – UNIQA OEFB Cup, ASK Ebreichsdorf vs FC Admira Wacker Moedling. Image shows the rejoicing of Ebreichsdorf. Photo: GEPA pictures/ Michael Meindl
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Der ASK Ebreichsdorf in besseren Zeiten. Auf Grund der Corona-Pandemie steigt der Verein jetzt freiwillig in die Gebietsliga ab

Sponsorengelder nicht mehr vertretbar

Ebreichsdorfs Obmann Erich Hietz erklärt den freiwilligen Gang in die drei Klassen unter der Regionalliga angesiedelte Gebietsliga: „Unsere Sponsoren müssen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar kündigen. Da ist es schwer vertretbar, wenn viel Geld in unser Hobby Fußball gepumpt wird.“

Der Spielbetrieb in der Regionalliga ist sehr kostenintensiv. Weil man aber ein gesunder Verein und weiterhin schuldenfrei bleiben möchte, ist dieser Schritt alternativlos. „Wir werden vermehrt auf unsere sehr guten jungen Spieler setzen und wollen unseren Fans natürlich weiterhin attraktiven Fußball bieten“, erklärt Erich Hietz. Die Cup-Auftritte werde man zwar vermissen, aber man wird auch in Zukunft nicht mehr Geld ausgeben als man hat.

Viele Vereine vor großen Problemen

Der „Fall Ebreichsdorf“ ist in Niederösterreich bisher einzigartig, weitere Beispiele könnten in den kommenden Wochen aber durchaus folgen. Niederösterreichs Verbandspräsident Johann Gartner hofft auf einen Beginn der neuen Saison im September. „Je länger die Pause dauert, umso schwieriger wird es natürlich für alle Beteiligten. Dazu kommt, dass vor allem die Clubs im Waldviertel viele ‚Grenzspieler‘ haben. Die dürfen derzeit gar nicht einreisen.“

Seitens der Bundesregierung sollte in den kommenden Tagen eine weitere Information betreffend der Fördergelder für Vereine kommen. Währenddessen arbeitet man beim Verband an einem Rahmenterminplan für die Saison 2020/2021. „Ideal wäre, wenn wir im Juli normal trainieren dürfen und im September mit der Saison starten“, erläutert Gartner.

Ab Mitte Mai dürfen Mannschaften mit entsprechendem Sicherheitsabstand trainieren und keinen Körperkontakt haben. Erst wenn diese Regelungen gelockert werden und man mit Körperkontakt und Zweikämpfen wieder „normal“ Fußball spielen darf, ist an den Beginn der Meisterschaften zu denken.