Bergretter mit Funkgerät
ORF/Berger
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Chronik

Bergsaison: Retter hoffen auf „sanften“ Start

Der Bergsport war wegen der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen seit Mitte März drastisch eingeschränkt. Mit dem Auslaufen der strengen Ausgangsbeschränkungen startet am Freitag die Bergsaison. Die Bergrettung appelliert, kein unnötiges Risiko einzugehen.

Trotz der Coronakrise musste die Bergrettung Niederösterreich/Wien am Osterwochende sechs Mal ausrücken. Die Bergrettung wurde etwa am Ostersonntag alarmiert, weil zwei Bergsteiger den Abstieg von der Rax nicht mehr aus eigener Kraft schafften. So eine Einsatzserie will man am verlängerten ersten Maiwochenende verhindern.

Roland Groll, Alpinpolizist in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen), über den damaligen Einsatz: „Die Bergsteiger haben sich nur sehr oberflächlich im Internet über die Tour informiert und einen Hund mitgehabt. Doch das Gelände ist für Hunde nicht geeignet. Denn beim Abstieg muss man Leitern und Seilsicherungen bewältigen.“

Mangelnde Tourenplanung kann gefährlich sein

"Wir sehen bei der Bergrettung, dass es meistens bei der Tourenplanung hapert. Die Bergsportler beschäftigen sich nicht genug damit, welche Schwierigkeiten die Tour bietet, wie lange die Tour dauert. Dieser späte Saisonstart erfordert ein langsames Herantasten an die Kondition und das technische Können, sagt Matthias Cernusca, der Landesleiter der Bergrettung NÖ/Wien und Vizepräsident der Bergrettung Österreich, gegenüber noe.ORF.at.

„Starten Sie nicht gleich mit herausfordernden Touren, sondern achten Sie auch auf die Kapazitäten unserer Rettungskräfte und schonen Sie unser Gesundheitssystem“, ergänzt Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Generell sollte man derzeit Freizeitaktivitäten mit hoher Verletzungsgefahr vermeiden, betont man bei der Bergrettung. Denn nicht alles, das jetzt nicht mehr verboten ist, sei in der aktuellen Lage auch ratsam.