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ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Häusliche Gewalt: Konflikte früh erkennen

In der Krise geht die Arbeit für den Verein NEUSTART unter geänderten Vorzeichen weiter. Trotz weniger persönlicher Kontakte im Bereich Bewährungshilfe und Resozialisierung von Straffälligen will man Konflikte früh erkennen und so häuslicher Gewalt einen Riegel vorschieben.

2.000 Personen betreut der Verein NEUSTART momentan in Niederösterreich im Bereich der Bewährungshilfe – darunter 600, die wegen Gewalttaten verurteilt wurden, 200 davon wegen häuslicher Gewalt. Coronabedingt fuhr der Verein die persönlichen Termine zurück, stattdessen hält er mit den Klienten regelmäßig telefonisch Kontakt. Und da komme es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Bewährungshilfe nach Angaben von NEUSTART zugute, dass sie die betreuten Personen oft bereits seit Jahren kennen. Daher erkennen sie schon im Gespräch mögliche Konfliktpotenziale.

Im Gespräch Risikosituationen entschärfen

Um häusliche Gewalt zu vermeiden, werden etwa Telefonkonferenzen mit beiden Seiten abgehalten. Dabei wird besprochen, wie man mit Risikosituationen umgehen soll. Ab Montag will man schrittweise wieder vermehrt persönlich mit den Klientinnen und Klienten Kontakt aufnehmen. Hier sollen die aktuellen Sicherheitsauflagen eingehalten werden, betont der für Niederösterreich und das Burgenland zuständige Leiter des Vereins NEUSTART, Alexander Grohs, gegenüber noe.ORF.at.

Gerade die derzeitige Lage sorge laut Grohs bei vielen Menschen für Unsicherheit und Ängste. Wenn man da seine Gefühle nicht artikulieren und mit Frustrationen nicht umgehen könne, steige die Gewaltbereitschaft. NEUSTART arbeitet eng mit dem Gewaltschutzzentrum und Opferschutzeinrichtungen zusammen. In Niederösterreich sind 84 hauptamtliche und knapp 200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei NEUSTART beschäftigt.