Der Winter war mild, nun herrscht extreme Trockenheit im Land. All das sind ideale Bedingungen für Schädlinge, wie etwa den Rüsselkäfer. Das ist mit ein Grund, warum der Käfer heuer bereits sehr früh auf den Feldern unterwegs war und bereits jetzt enorme Schäden anrichtete.
„Wir haben hier in der Gegend 120 Hektar Rübenfelder“, so der Landwirt Josef Blaha aus dem Bezirk Hollabrunn. „Zwei Drittel der Pflanzen sind bereits vom Käfer befallen worden und kaputt.“ Es sei unmöglich, diesen Schädling zu bekämpfen, da er resistent auf nahezu alle Mittel sei, die man bei der Schädlingsbekämpfung derzeit einsetzen könne. „Es hilft auch nichts, wenn wir die Pflanzen mit Wasser besprühen, das ist dem Käfer reichlich egal“, so der Rübenbauer.
Pheromonfallen und Erdrillen nicht effektiv genug
Auch der Präsident des Rübenbauernbundes, Ernst Karpfinger, bestätigt, dass derzeit gängige Mittel bei der Bekämpfung des Schädlings nur wenige Fortschritte bringen. Dazu zählen etwa Pheromonfallen, die in einem Kübel angebracht werden, in dem die Insekten dann festsitzen, oder auch Rillen, die ins Feld gegraben werden. Doch damit könne der Käfer nicht vollständig ausgerottet werden.
„In Niederösterreich gibt es bereits eine Notfallzulassung eines Präparates zur Bekämpfung, eine sogenannte Beize“, sagt Karpfinger. Allerdings sei der Käfer aufgrund der Trockenheit und des milden Winters so früh dran gewesen, dass er die Pflanzen bereits in einem sehr frühen Stadion „erwischt“ und geschädigt hätte. „Uns fehlt der Regen, denn wenn es feucht ist, ist auch der Käfer nicht so aktiv“, sagt Karpfinger.
Zum Rüsselkäfer gesellen sich heuer diverse andere Schädlinge, die ebenfalls begünstigt durch warmes Wetter und Trockenheit die Pflanzen befallen. Dabei handelt es sich etwa um Erdflöhe oder Blattläuse. Betroffen sind laut Karpfinger Rübenbauern in ganz Niederösterreich, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Im vergangenen Jahr haben Schädlinge im gesamten Bundesland rund 4.000 Hektar Rübenfelder vernichtet. Welche Fläche heuer betroffen ist, lässt sich laut Karpfinger noch nicht abschätzen.