Chronik

Trinkwasser: Großleitung wird gebaut

Die Versorgung mit Trinkwasser wird im Wald- und Weinviertel immer öfter zum Problem. Die EVN hat daher ein weitverzweigtes Netz an Wasserleitungen über Niederösterreich gezogen. Der Bau einer neuen Großleitung nach Zwettl soll im Juni starten.

Aufgrund der Trockenheit in den vergangenen Monaten wird in vielen Gemeinden bereits zum Wassersparen aufgerufen. Artstetten-Pöbring (Bezirk Melk) etwa koordiniert das Befüllen von privaten Swimmingpools nach dem Motto „Einer nach dem anderen“ – noe.ORF.at hat berichtet.

Diese Entwicklung ist allerdings nicht neu, sondern zeichnet sich schon seit Jahrzehnten ab. Die EVN Wasser hat daher bereits in den vergangenen Jahren ein weitverzweigtes Netz an Wasserleitungen über Niederösterreich gezogen. Nun ist eine neue Großleitung geplant, die vom Brunnenfeld in Furth bei Göttweig (Bezirk Krems) nach Zwettl führen soll.

„Langfristige Absicherung“

„Die Versorgungssicherheit ist uns ein großes Anliegen. Aus diesem Grund werden wir noch im Juni mit dem Bau dieser großen Wasserleitung beginnen“, sagte Franz Dinhobl, Geschäftsführer der EVN Wasser am Dienstag im Interview in der Fernsehsendung „Niederösterreich heute“. Die Leitung soll über mehr als 60 Kilometer führen und wird zirka 35 Millionen Euro kosten. „Damit können wir das Waldviertel und in weiterer Folge das Weinviertel mit Trinkwasser versorgen und eine langfristige Absicherung anbieten“, so Dinhobl.

Das Brunnenfeld Palt in der Nähe des Stifts Göttweig verfügt laut Dinhobl über große Grundwasserressourcen, von denen auch Gebiete profitieren, die nicht ausreichend mit Wasser versorgt sind. „Wir versorgen von den wasserreichen Gebieten die wasserarmen Gebiete im Wein- und Waldviertel“, sagte der Geschäftsführer der Wassersparte der EVN, die der größte Wasseranbieter und -versorger im Bundesland ist.

Alte Leitungen werden saniert

Während das Wassernetz einerseits dichter geknüpft wird, steckt andererseits auch großes Potenzial in der Sanierung von alten Leitungsnetzen in den Gemeinden. EVN Wasser investiert jährlich rund sieben bis acht Millionen Euro in Sanierungsmaßnahmen.

„In den letzten zwei Jahren ist es uns gelungen, ca. 500.000 Kubikmeter Wasser einzusparen, das ist eine Menge von 3,3 Millionen Badewannen, die früher in Untergrund ausgeflossen sind und durch die Sanierungsmaßnahmen nun der Bevölkerung zur Verfügung stehen“, so Dinhobl.