Im Parlament wurde folgende Regelung für private Veranstalter beschlossen: Für Tickets bis zu einem Wert von 70 Euro kann der Veranstalter einen Gutschein ausstellen. Für Tickets zwischen 70 und 250 Euro muss der Kunde ebenfalls 70 Euro als Gutschein akzeptieren, der Rest muss rückerstattet werden. Bei besonders hochpreisigen Veranstaltungen mit einem Eintrittspreis von mehr als 250 Euro kann man sich 180 Euro ausbezahlen lassen, der Rest wird in einen Gutschein umgewandelt.
Gutscheine sind bis Ende 2022 gültig
Anders ist es, wenn Bund, Land oder eine Gemeinde der Veranstalter ist. Beim Festspielhaus oder Landestheater St. Pölten zum Beispiel hat man immer Anspruch auf die Rückerstattung des Geldes. In diesen Fällen kann man, muss aber nicht, einen Gutschein akzeptieren. Der Gutschein ist bis Ende 2022 gültig. Wenn er bis dahin nicht konsumiert wurde, wird der Wert nach Ablauf der Frist ausbezahlt. Das Geld bekommt man also, wenn man will, auf alle Fälle zurück, aber erst 2023. Kritik an dieser Regelung kommt vom Verein für Konsumenteninformation, weil Gutscheine im Fall einer Insolvenz nicht abgesichert seien.
Im Fall des FM4 Frequency Festivals in St. Pölten, das ebenso abgesagt werden musste, wurde vom Veranstalter eine Online-Plattform eingerichtet, wo alle Tickets, die über die offiziellen Ticketanbieter gekauft wurden, kostenlos auf Tickets für das kommende Festival 2021 getauscht werden können. Dafür gilt eine Frist bis 31. Juli.
Sollte jemand nächstes Jahr nicht dabei sein können oder wollen, wird ein Gutschein ausgestellt, der bis 31. Dezember 2022 gültig ist und für zukünftige Veranstaltungen eingelöst werden kann. Nach Ablauf der Frist kann der Gutschein wie oben beschrieben ausbezahlt werden.
Ausnahmeregelung für Arbeitslose
Für Personen, die in der Krise arbeitslos wurden, bietet das Festival eine Ausnahmelösung an. „Uns ist bewusst, dass diese Krisensituation für viele von uns auch eine finanzielle Belastung darstellt. Deshalb haben wir uns entschieden, allen von euch, die aufgrund der COVID-19 Krise ihren Job verloren haben und das nachweislich darlegen können, den Face Value eures FQ20 Tickets (= der am Ticket bzw. Bon aufgedruckte Wert) rückzuerstatten“, heißt es auf der Homepage.