Wachaubahn fährt
FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR
DANIELA MATEJSCHEK
Kultur

Erste Pläne für „Wachau in Echtzeit“

Fünf Monate vor dem Start des heurigen Festivals „Wachau in Echtzeit“ präsentiert Intendantin Ursula Strauss gegenüber noe.ORF.at die ersten konkreten Pläne. Im Spielplan nimmt das Festival auf die CoV-Situation Rücksicht und schafft kreative und mögliche Programmpunkte, unter anderem mit der Bahn.

Mit „Wachau in Echtzeit“ lädt Schauspielerin und Publikumsliebling Ursula Strauss im Oktober und November zum nunmehr neunten Mal zu ihrem ganz persönlichen Kulturprogramm in die Wachau. In diesem Jahr wartet das Herbstfestival mit neuen Formaten und Spielstätten auf und nimmt sein Publikum auf gemeinsame Reisen mit dem Schiff, mit der Bahn, in die Wildnis und sogar durch die Zeit mit.

Neue Formate in Zeiten von Corona

Zum Auftakt von „Wachau in Echtzeit“ geben Ursula Strauss und Ernst Molden am 22. Oktober im Barockkeller des Stiftes Melk Lieder ihres gemeinsamen Albums „Wüdnis“ zum Besten. Neben dem Konzert erwartet die Besucher im Rahmen einer neu ins Leben gerufenen Kooperation von „Wachau in Echtzeit“ und „Vinea Wachau“ eine Verkostung von Weinen aus der Region. In Anlehnung an die beliebte britische Tradition des Pubquiz organisiert „Wachau in Echtzeit“ unter dem Motto „Wein & Spiele“ heuer erstmals ein Heurigen-Quiz. „Ich bin immer auf der Suche nach so ein paar Besonderheiten und dann haben wir uns überlegt, das Pubquiz in ein zur Gegend passendes Weinquiz abzuwandeln. Das wird der wunderbare Reinhold Moritz für uns machen, mit dem mich eine jahrelange Freundschaft verbindet“, sagt Strauss.

Ursula Strauss
DANIELA MATEJSCHEK
Gemeinsame Reisen durch die Wachau möchte Intendantin Ursula Strauss heuer bei „Wachau in Echtzeit“ zu besonderen Erlebnissen machen

In einer Kooperation mit Brandner Schifffahrt geht es auf der Donau von Krems nach Spitz und wieder retour. Während der Fahrt lässt die deutsche Schauspielerin und Sängerin Winnie Böwe nostalgische Klänge der 20er- bis 40er-Jahre aufleben und lädt zum Träumen von fernen Ländern und weißen Stränden ein. „Das angenehme in Zeiten von Corona ist, dass wir ganz untypische Formate haben. Es gibt etwa ein Format in einem öffentlichen Verkehrsmittel. Wir fahren mit der Wachaubahn und werden spazieren, das darf man ja. Wir versuchen auch alle Programme noch ein wenig umzujustieren, auch weil es sehr viele gute Partnerschaften in der Wachau gibt“, sagt der künstlerische Koordinator des Festivals, Alexander Hauer.

Fritz Karl erstmals bei „Wachau in Echtzeit“

Der aus Film und Fernsehen bekannte, österreichische Schauspieler Fritz Karl ist erstmals Teil von „Wachau in Echtzeit“. In seinem Programm „Ach, Amerika“ nimmt er den amerikanischen Traum unter die Lupe. Mit humorvollen und scharfsinnigen Texten spannt er einen Bogen von den Hoffnungen europäischer Entdecker und Künstler, die einst von den Weitern der Landschaft und den Verheißungen der Städte magisch angezogen wurde, bis hin zu amüsanten Anekdoten moderner Abenteurer, die von kuriosen Gebräuchen und Sitten in diesem neurotischen, faszinierenden Land berichten.

Der heurige Abschluss von „Wachau in Echtzeit“ steht ganz im Zeichen des 100. Geburtstages und gleichzeitig 50. Todestages von Marlen Haushofer. Anlässlich dieses Doppeljubiläums widmet sich Ursula Strauss gemeinsam mit der Regisseurin Sabine Mitterecker dem beeindruckenden Oeuvre dieser lange Zeit verkannten, österreichischen Schriftstellerin und präsentiert Haushofers Gesamtwerk jenseits ihres berühmtesten Romans „Die Wand“.