Post Logistikzentrum Verteilerzentrum Hagenbrunn, Pakete am Förderband
ORF/Zrost
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Coronavirus

CoV bei Post: Risiko wird zum Teil unterschätzt

Fast 30 Mitarbeiter haben sich im Post-Logistikzentrum in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) mit dem Coronavirus infiziert. Laut Gewerkschaft reichen die Schutzvorkehrungen aus, einige Mitarbeiter würden das Infektionsrisiko aber unterschätzen.

Im Post-Logistikzentrum in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) gab es zuletzt eine Häufung von Coronavirus-Fällen. Fast 30 Mitarbeiter haben sich dort mit dem Virus bereits infiziert, das entspricht zehn Prozent der Belegschaft. „An den Schutzvorkehrungen scheitert es nicht“, sagt Helmut Köstinger, der Vorsitzende der Postgewerkschaft. So gebe es vor Dienstbeginn Fiebermessungen, außerdem müssen Schutzmasken und Handschuhe getragen werden und es gebe – auch vom Betriebsrat – Informationen in Bezug auf das Virus in 13 verschiedenen Sprachen.

Fahrgemeinschaften und Fremdpersonal als Problem

Einige Mitarbeiter würden das Risiko einer Infektion allerdings noch immer nicht ernst genug nehmen, sagt Köstinger am Donnerstag gegenüber noe.ORF.at. Ein großes Problem ortet er zum einen bei den Fahrgemeinschaften und zum anderen beim Fremdpersonal, das von der Post zur Abdeckung von Spitzen angemietet wird. „Auf diese Mitarbeiter haben wir nahezu keinen Einfluss. Sie kommen, arbeiten und gehen wieder“, so der Vorsitzende der Postgewerkschaft.

Aus dem Unternehmen selbst heißt es, dass man eng mit den Behörden zusammenarbeite. So würden seit knapp einer Woche alle Mitarbeiter im Logistikzentrum Hagenbrunn auf das Coronavirus getestet. In den nächsten Tagen sollen alle Tests abgeschlossen sein. Ob die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden, werde „an Ort und Stelle streng kontrolliert“, ergänzt der Pressesprecher der Post, Markus Leitgeb, in einer schriftlichen Stellungnahme.

Seitens der Post sei man außerdem bemüht, „in allen Fällen, in denen wir langfristig Verstärkung brauchen, neues Personal direkt bei der Post einzustellen. Das hat allerdings Vorlaufzeiten“, so Leitgeb. Wie viele Leiharbeiter derzeit im Logistikzentrum in Hagenbrunn im Einsatz sind, ist nicht bekannt.