Frostschäden bei Obstbauern
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Landwirtschaft

Massive Frostschäden bei Marille und Apfel

Das regnerische Wetter rund um die Eisheiligen ist ein Segen für die Landwirtschaft. Vor allem die Weinviertler Obstbauern würden aufatmen, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Die Obsternte in Niederösterreich wird wegen der Spätfröste Anfang April aber dennoch eher durchwachsen ausfallen, so die Prognose.

Bei zwei der wichtigsten Obstsorten in Niederösterreich, den Äpfeln und Marillen, gab es wegen der häufigen Frostnächte massive Schäden. Die tiefen Temperaturen setzten den Knospen stark zu. In den Hauptanbaugebieten der Marille in der Wachau und im Weinviertel sei man von einem normalen Erntejahr weit entfernt, sagte Wolfgang Lukas, Obstbaureferent der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Apfelplantage Wolfsberg 2 (Bezirk St. Pölten)
Josef Haiden
Mit Kerzen werden Obstbäume in Frostnächten geschützt, derartige Maßnahmen verursachen aber auch hohe Kosten

Nur wer in den Frostnächten mit Kerzen durchgeheizt und hohe Kosten aufgebracht hatte, konnte die Knospen schützen. So müssen alle zehn bis 15 Quadratmeter Paraffinkerzen aufgestellt werden. Bei einer Fläche von acht Hektar und tausenden Kerzen hätte das einem Landwirt Kosten von 20.000 Euro verursacht, rechnete Lukas vor.

Frostberegnung als Kälteschutz für Apfelblüten

Bei den Äpfeln half die Frostberegnung. Doch in manchen Regionen wie dem Weinviertel war das wegen Wasserknappheit nur begrenzt möglich. In einem Betrieb kippten durch einen Defekt der Beregnungsanlage Hagelnetze samt Halterungen, Bäume wurden teilweise entwurzelt. Auch wer die eine oder andere Frostnacht mit der Beregnung ausgesetzt hatte, verzeichnete massive Schäden, so der Obstbaureferent.

Die vereiste Apfelplantage
ORF
Mit Beregnung werden Blüten in Frostnächten geschützt, doch teilweise gab es aufgrund der Trockenheit zu wenig Wasser

Zudem sorgen Frostschäden an der Schale dafür, dass die Früchte wegen ihrer Optik nur noch als billiges Pressobst verkauft werden können. Statt 50 Cent und mehr pro Kilogramm Äpfel würde der Landwirt dann nur fünf Cent erhalten. Viel besser sieht es bei den heimischen Erdbeeren aus. Sie konnten mit Vlies vor der Kälte geschützt werden. Diese Schutzmaßnahme ist zwar arbeitsaufwändig, zahlte sich aber aus. Die Ernte läuft Mitte Mai gerade an, so Lukas.