Bei zwei der wichtigsten Obstsorten in Niederösterreich, den Äpfeln und Marillen, gab es wegen der häufigen Frostnächte massive Schäden. Die tiefen Temperaturen setzten den Knospen stark zu. In den Hauptanbaugebieten der Marille in der Wachau und im Weinviertel sei man von einem normalen Erntejahr weit entfernt, sagte Wolfgang Lukas, Obstbaureferent der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Nur wer in den Frostnächten mit Kerzen durchgeheizt und hohe Kosten aufgebracht hatte, konnte die Knospen schützen. So müssen alle zehn bis 15 Quadratmeter Paraffinkerzen aufgestellt werden. Bei einer Fläche von acht Hektar und tausenden Kerzen hätte das einem Landwirt Kosten von 20.000 Euro verursacht, rechnete Lukas vor.
Frostberegnung als Kälteschutz für Apfelblüten
Bei den Äpfeln half die Frostberegnung. Doch in manchen Regionen wie dem Weinviertel war das wegen Wasserknappheit nur begrenzt möglich. In einem Betrieb kippten durch einen Defekt der Beregnungsanlage Hagelnetze samt Halterungen, Bäume wurden teilweise entwurzelt. Auch wer die eine oder andere Frostnacht mit der Beregnung ausgesetzt hatte, verzeichnete massive Schäden, so der Obstbaureferent.
Zudem sorgen Frostschäden an der Schale dafür, dass die Früchte wegen ihrer Optik nur noch als billiges Pressobst verkauft werden können. Statt 50 Cent und mehr pro Kilogramm Äpfel würde der Landwirt dann nur fünf Cent erhalten. Viel besser sieht es bei den heimischen Erdbeeren aus. Sie konnten mit Vlies vor der Kälte geschützt werden. Diese Schutzmaßnahme ist zwar arbeitsaufwändig, zahlte sich aber aus. Die Ernte läuft Mitte Mai gerade an, so Lukas.