Acute Community Nurse in Bruck an der Leitha
ORF NÖ / Mathias Eßmeister
ORF NÖ / Mathias Eßmeister
Gesundheit

Startschuss für „Acute Community Nurses“

Ein Pilotprojekt, das die Pflege- und Notfallversorgung verbessern soll, ist am Montag in Bruck an der Leitha gestartet worden. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, die über eine Notfallsanitäter-Ausbildung verfügen, sollen Bindeglied im Pflege- und Rettungsdienst werden.

Als Pflege- und Notfallexperten sollen die sogenannten „Acute Community Nurses“ (ACN) die Arbeit von Ärzten und Rettungsorganisationen nicht übernehmen, sondern unterstützen. Damit solle eine noch bessere Versorgung sichergestellt werden, sagt Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Betreuung vor Ort statt im Krankenhaus

„Acute Community Nurses können durch ihre Krankenpflege- und Notfallsanitäter-Ausbildung unnötige Krankenhausaufenthalte vermeiden. Durch die Behandlung vor Ort gibt es eine Versorgung, die so bislang nicht möglich war“, so Chwojka.

Vor allem an Randzeiten und Wochenenden seien bestehende Strukturen in der medizinischen Versorgung teilweise nur eingeschränkt vorhanden, sagt Landesrettungskommandant Werner Kraut vom Roten Kreuz: „Derzeit muss bei akuten Pflegeproblemen in vielen Fällen ein nicht unbedingt notwendiger Transport in ein Klinikum erfolgen."

Acute Community Nurse in Bruck an der Leitha
Notruf NÖ
Der Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, Christof Constantin Chwojka, mit Landesrettungskommandant Werner Kraut (Rotes Kreuz) und Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) beim Startschuss des Projekts „Acute Community Nurse“

Bei Personen mit diagnostizierten Grunderkrankungen können die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steuernd und helfend eingreifen, so Kraut. Außerdem fallen auch Visiten in Absprache mit regional tätigen niedergelassenen Ärzten in deren Aufgabenbereich.

Für Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) sind die Gesundheitsexperten Problemlöser – „und zwar sowohl in der täglichen Akutversorgung von pflegebedürftigen Personen als auch in der Notfallrettung als Unterstützung und Bindeglied zwischen nicht-ärztlichem und ärztlichem Rettungsdienst.“

Entlastung für Ärzte und Pflegebedienstete

Durch die Integration bei Notruf Niederösterreich könne sichergestellt werden, dass immer der optimale Gesundheitsdienstleister für die Patienten zum Einsatz kommt, betont Christof Constantin Chwojka. Sollte ein niedergelassener Arzt oder ein mobiler Pflegedienst nicht übernehmen können, werde eine ACN alarmiert.

Durch die ACN, so wird betont, soll es nicht zu einem Eingriff in eine bereits funktionierende Regelversorgung kommen. Stattdessen soll das Angebot erweitert werden und der Patient damit die bestmögliche Versorgung erhalten.

In den kommenden drei Jahren wird das Projekt im Raum Bruck an der Leitha getestet. Bei positivem Verlauf könnte es danach auf ganz Niederösterreich ausgeweitet werden.