Eröffnung Landesgalerie Außen
ORF/Novak
ORF/Novak
Kultur

Comeback der Landesgalerie am 1. Juli

Vor einem Jahr wurde die Landesgalerie Niederösterreich in Krems als neues Museum für bildende Kunst eröffnet. Bis Ende 2019 wurden 73.000 Besucher verzeichnet. Im März erfolgte die krisenbedingte Schließung, nun laufen die Pläne für die Wiedereröffnung am 1. Juli.

Sie ist auch in Zeiten des Kulturstillstands eine Sehenswürdigkeit, aber es ist ruhig geworden rund um und vor allem in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems. Etwas verändert ist der Platz rund um das neue Museumsgebäude. Hier laufen gerade Bauarbeiten, denn der Platz wird begrünt. Es werden Bäume gepflanzt. Im Inneren der Landesgalerie ist es ruhig und es fühlt sich seltsam an, mit dem Museumsdirektor Christian Bauer durch die leeren Ausstellungsräume zu gehen.

„Wenn Museen zusperren, dann werden sie relativ nutzlos. Auch die ganze digitale Welt konnte nur schwerlich darüber hinwegtäuschen, dass die Begegnung mit dem Original, mit dem Werk, nur vor Ort stattfinden kann. Deswegen sind die Museen errichtet worden“, sagt Bauer, der auf schwierige Wochen zurückblickt. Mittlerweile dominiere bei ihm aber die große Vorfreude auf die Wiedereröffnung.

800 Wachau-Werke und Privatsammlung ab 1. Juli

Am 1. Juli wird die Landesgalerie wieder ihre Pforten für Besucherinnen und Besucher öffnen und zwar mit gleich drei neuen Ausstellungen. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Wachau als UNESCO-Weltkulturerbe-Region steht bis 6. März 2022 die große Schau „Wachau. Die Entdeckung eines Welterbes“ auf dem Programm. „Diese Schau ist für mich generell ein Höhepunkt der gesamten Konzeption der Landesgalerie. Auf diese Ausstellung haben wir viele Jahre hingearbeitet“, so Bauer. Knapp 800 Werke vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in erster Linie Schätze aus den Landessammlungen Niederösterreich, werden gezeigt.

Bild der österreichischen Malerin Xenia Hausner
ORF NÖ / Fuchs
Diesem Bild der österreichischen Malerin Xenia Hausner begegnet man am Beginn der neuen Ausstellung aus der Privatsammlung von Ernst Ploil

Das dritte Obergeschoss des Museums ist bis 18. Oktober 2020 Michael Goldgruber gewidmet. Mit kritischem Blick untersucht der zeitgenössische Künstler in seinen Foto- und Filmarbeiten, wie sich der Mensch seinen Kulturraum erschafft oder auch eine Landschaft als Wildnis definiert. Unter dem Titel „Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung geben“ ist im Untergeschoss bis 28. Februar 2021 die beeindruckende Sammlung von Ernst Ploil zu sehen. Ausgehend von der Zeit um 1900 präsentiert die etwa 180 Werke umfassende Ausstellung so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler wie Anton Romako, Maria Lassnig, Gerhard Richter oder Donald Judd.

Museumsdirektor erfreut über Treffpunkt-Funktion

Zum ersten Jahrestag zieht der Museumsdirektor generell trotz aller Ereignisse rund um das Coronavirus eine positive Bilanz. Sieben Ausstellungen wurden seit Mai 2019 präsentiert und bis zum Ende des Jahres 2019 kamen 73.331 Besucherinnen und Besucher in die Landesgalerie Niederösterreich. Bisher wurde der innovative Neubau der Vorarlberger Architekten Bernhard und Stefan Marte unter anderem mit zwei renommierten Architekturpreisen prämiert.

„Die Besucherzahlen im Jahr 2019 haben unsere Erwartungen übertroffen. Ebenso glücklich bin ich über Begegnungen und emotionale Momente im Eröffnungsjahr. Dass neben der internationalen Wahrnehmung unser Haus von der umliegenden Bevölkerung als Ausstellungsangebot, aber auch als Treffpunkt so großartig angenommen wurde, hat mich am meisten berührt“, sagt Museumsdirektor Bauer.

Nicht nur die Landesgalerie Niederösterreich feiert am 1. Juli übrigens ihre Wiedereröffnung. Die gesamte Kunstmeile Krems mit der Kunsthalle Krems, dem Karikaturmuseum und dem Forum Frohner wird am 1. Juli wieder eröffnet und somit lebendig.