St Corona am Wechsel, Mönichkirchen (beide Bezirk Neunkirchen), die Annaberger Lifte (Bezirk Lilienfeld), die Ötscherlifte sowie die Hochkar Bergbahnen (beide Bezirk Scheibbs) befinden sich in den letzten Vorbereitungen für den verspäteten Start in die Sommersaison. Ab 29. Mai dürfen auch sie wieder Gäste auf die heimischen Berge bringen.
Noch fehlt den Betrieben aber eine konkrete Verordnung, welche Auflagen und Maßnahmen umzusetzen sind. Die Gespräche laufen aber im Hintergrund, heißt es. Bis die konkreten Leitlinien auf dem Tisch liegen, orientieren sich die Liftbetreiber an den bisher bekannten Schutzmaßnahmen, die auch andernorts zur Anwendung kommen.
Mindestabstand auch am Sessellift
Maskenpflicht im Innenbereich und ein Mindestabstand von einem Meter werden ab 29. Mai neuer Alltag sein, so Karl Weber von den Annaberger Liften gegenüber noe.ORF.at. Beim Vierersessellift am Annaberg sei seiner Einschätzung nach ein sicherer Transport recht einfach möglich. „Auf großen Sesselliften besetzt man die Schaukeln jeweils nur mit einer Person links außen und einer weiteren rechts außen, die beiden mittleren Sitze bleiben leer. Somit hat man einen ausreichenden Mindestabstand garantiert und muss keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.“
Wer kontaktlos auf den Berg möchte, kann die Tickets in Annaberg online kaufen und auch einen Termin für die im letzten Herbst neu eröffnete Seilrutsche, die Annaberger Zipline, buchen.
Hüttenwirte empfehlen genaue Planung der Wanderrouten
In den Hütten konnten die Wirte bereits eine Woche lang erste Erfahrungen mit Gästekontakten sammeln. Zwar haben noch nicht alle Berghütten geöffnet, doch vielerorts ist die Bewirtung dennoch schon angelaufen. Übernachtungen sind aber auch dort erst ab 29. Mai erlaubt. Die Hüttenbetreiber empfehlen Wanderern, ihre Routenplanung derzeit besonders genau zu planen, damit sie dann nicht müde vor verschlossenen Türen stehen müssen.
Weil einige Einkehrmöglichkeiten noch geschlossen haben, kann es phasenweise zu Engpässen kommen. Mit einer detaillierten Planung kann außerdem vermieden werden, bei Schlechtwetterumbrüchen womöglich wegen des erforderlichen Mindestabstands in den Innenräumen der Hütten abgewiesen zu werden.
Tourismusstart für Bergregionen bedeutend
Am Berg gelten natürlich dieselben Regeln wie im Tal. In den Hütten sind nun weniger Menschen erlaubt als üblich, beim Betreten ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und auch das Personal muss mit Mundschutz arbeiten. Die Hüttenbetreiber hoffen, dass die derzeit geltenden Schutzmaßnahmen die Reise- und Ausflugsfreudigkeit nicht trüben.
Die ersten Wanderer kehrten zuletzt jedenfalls schon ein. Auch was die Nächtigungsgäste betrifft, ist Wirt Richard Meyer mittlerweile zuversichtlich: „Noch fehlt bei uns in Annaberg der Tourismus aus dem Osten, also beispielsweise Ungarn oder Slowaken, die sonst mit Motorrädern kommen. Die haben noch nicht gebucht, aber Österreicher buchen. Bis August denke ich, wird sich das ausgehen.“
Auch in den Ort Annaberg kehrt seit einigen Tagen wieder touristisches Leben zurück. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie sperrten die Betriebe einige Wochen später als geplant auf, aber spätestens zu Pfingsten soll hier den Gästen wieder ein Gefühl von Sommerfrische vermittelt werden. Zunächst war der Gastwirt Richard Meyer aber skeptisch, wie das Geschäft anlaufen werde: „Die Einheimischen waren natürlich die Ersten, die gekommen sind. Der Großteil der Gäste jetzt sind Ausflugsgäste, die wieder hinaus wollten, um zu wandern. Zum Glück hat auch das Wetter zuletzt gepasst.“
Für die Gemeinde Annaberg waren die schrittweisen Öffnungen der letzten Tage von großer Bedeutung. Wenn ab Freitag auch die Hotels, Pensionen und Bergbahnen wieder ihren Betrieb aufnehmen dürfen, ist das für die Region ein weiterer wirtschaftlich bedeutender Schritt.
Taskforce unterstützt Ausflugsziele
Mehr als 1.000 Ausflugsziele in Niederösterreich bereiten sich dieser Tage wie die Betriebe in Annaberg auf eine Saison unter zahlreichen Auflagen vor. Praktisch unterstützt werden sie in Niederösterreich von einer Taskforce, die die wichtigsten Regeln zusammenfasst und den Betrieben in einem Handbuch zur Verfügung stellt. „Darin finden sie Checklisten, sodass die Gäste von Beginn an bis zum Schluss die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt bekommen“, so Isabella Hinterleitner, die Projektleiterin der Taskforce „Sicher rausgehen in Niederösterreich“.