Ursprünglich wäre die Schau bereits ab dem 21. März zu sehen gewesen, aufgrund des Coronavirus und den damit verbundenen Auflagen und Beschränkungen musste auch das MAMUZ in Mistelbach vorübergehend schließen. Ab Juni öffnet es nun gemeinsam mit vier weiteren großen Museen in Niederösterreich. Die Sonderausstellung blickt auf die Kultur der Maya und liefert damit erstmals seit 25 Jahren eine umfassende Maya-Schau in Österreich.
„Bei der Ausstellung haben wir gemeinsam mit dem Museum der Archäologie in Guatemala 200 Exponate zusammenstellen können. Das sind alles Exponate, die aus Forschungen der letzten zehn bis 20 Jahre entstanden sind. Das ist das Besondere, dass viele nicht einmal noch in Guatemala ausgestellt worden sind und wir sie hier schon zeigen dürfen“, sagt Geschäftsführer Peter Fritz und verspricht zugleich „spannende Einblicke in die reichhaltige Geschichte der Maya“.
„Spannende Entdeckungsreise nach Amerika“
Thematisiert wird in der Schau etwa die durchaus auch zeitgemäße Frage, wie es gelingen konnte, trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen eine große Bevölkerung zu ernähren, ohne dabei die Umwelt zu zerstören. Lange Zeit war die einst mächtigste Kultur des amerikanischen Kontinents im europäischen Bewusstsein in Vergessenheit geraten. Erst in den letzten Jahrzehnten entdeckten Archäologen, Historiker und Schriftforscher die Maya wieder und stießen auf erstaunliche Dinge.
„Durch den Einsatz neuer Technologien und die Entzifferung der Maya-Schrift hat sich unser Verständnis der Maya-Kultur in den letzten Jahren radikal verändert. Jetzt erkennen wir, dass die Maya nicht nur die bedeutendste Zivilisation des Alten Amerika waren, sondern verstehen auch, wie die Menschen lebten, träumten und dachten“, erklärt Kurator Nikolai Grube.
Neueste Forschungserkenntnisse zur Landwirtschaft, Religion, der gesellschaftlichen Ordnung sowie zu den politischen Beziehungen der Maya-Königtümer warten auf die Besucher. „Die Ausstellung führt uns auf eine spannende Entdeckungsreise nach Amerika und zeigt uns eine komplexe Gesellschaft, die in ihrer Entwicklung durchaus vergleichbar mit den frühen Hochkulturen in Europa ist“, so Franz Pieler, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ.
Gegenstände aus Jade als Highlight
Die Exponate sind allesamt Leihgaben aus der Sammlung des Museo Nacional de Arqueologia y Etnologia (MUNAE), dem Nationalmuseum für Archäologie und Ethnologie von Guatemala. Ein besonderes Highlight bildet die Vielzahl an Gegenständen aus Jade, darunter Schmuckstücke, die Aufschluss über die prunkvolle Kleidung der Maya-Herrscher geben. Neben den Originalobjekten enthält die Ausstellung Medienstationen, Fotoshows, Artefakte zum Anfassen und Spielstationen für Kinder.