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Alpkhan PhotographyShutterstock.com_THPStockShutterstock.com
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Kultur

MAMUZ Mistelbach zeigt die Kultur der Maya

Die ORF-NÖ-Sendereihe „Museumszeit“ blickt dieses Mal ins MAMUZ Museum Mistelbach, das ab Juni die Sonderausstellung „Maya“ zeigt. Die Schau zeigt den Lebensraum der Maya im tropischen Tiefland aber auch im vulkanischen Hochland Guatemalas.

Ursprünglich wäre die Schau bereits ab dem 21. März zu sehen gewesen, aufgrund des Coronavirus und den damit verbundenen Auflagen und Beschränkungen musste auch das MAMUZ in Mistelbach vorübergehend schließen. Ab Juni öffnet es nun gemeinsam mit vier weiteren großen Museen in Niederösterreich. Die Sonderausstellung blickt auf die Kultur der Maya und liefert damit erstmals seit 25 Jahren eine umfassende Maya-Schau in Österreich.

„Bei der Ausstellung haben wir gemeinsam mit dem Museum der Archäologie in Guatemala 200 Exponate zusammenstellen können. Das sind alles Exponate, die aus Forschungen der letzten zehn bis 20 Jahre entstanden sind. Das ist das Besondere, dass viele nicht einmal noch in Guatemala ausgestellt worden sind und wir sie hier schon zeigen dürfen“, sagt Geschäftsführer Peter Fritz und verspricht zugleich „spannende Einblicke in die reichhaltige Geschichte der Maya“.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Lebensgroße Jademaske, wahrscheinlich aus der sog. Monte Alto-Kultur
La Democracia, Escuintla, Guatemala
Mittlere Vorklassik (800 bis 250 v. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Besonderes Highlight der Ausstellung sind viele Jadeexponate, wie beispielsweise diese lebensgroße Jademaske (800 bis 250 v. Chr.)
Stele aus Kalkstein mit Darstellung des König Jun Tzak To’k‘ in seinem vollen Ornat
Machaquila, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auf dieser Stele aus Kalkstein ist der König Jun Tzak To’k‘ in seinem vollen Ornat zu sehen. Machaquila, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Geschnitzte Jadeplakette zeigt, wie ein Maya-Herrscher ausgesehen hätte
Nebaj, Quiché, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Diese geschnitzte Jadeplakette zeigt, wie ein Maya-Herrscher ausgesehen hätte. Nebaj, Quiché, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Hieroglyphentafel aus Kalkstein
 Aguateca, Guatemala
 Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Eine Kalkstein-Tafel mit Hieroglyphen der Maya. Aguateca, Guatemala Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Ohrschmuck aus dunkelgrüner Jade mit Darstellung der obersten Vogelgottheit
Wahrscheinlich aus Río Azul, Guatemala
Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auf diesem Ohrschmuck aus dunkelgrüner Jade ist eine Darstellung der obersten Vogelgottheit zu sehen. Wahrscheinlich aus Río Azul, Guatemala, Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Figürliches Räuchergefäß aus Keramik scheint einen alten Gott darzustellen
 Kaminaljuyu, Guatemala
 Frühklassik (250 bis 600 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Dieses figürliche Räuchergefäß aus Keramik könnte einen alten Gott darstellen und stammt aus der Frühklassik (250 bis 600 n. Chr.)
Anthropomorphe Büste mit horizontalem Zapfen aus Basalt Santa Lucía Cotzumalguapa, Escuintla Guatemala Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.)
Jorge Pérez de Lara Elías
Auch Exponate aus der Spätklassik (600 bis 900 n. Chr.) – wie diese Büste – werden in Mistelbach zu sehen sein

„Spannende Entdeckungsreise nach Amerika“

Thematisiert wird in der Schau etwa die durchaus auch zeitgemäße Frage, wie es gelingen konnte, trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen eine große Bevölkerung zu ernähren, ohne dabei die Umwelt zu zerstören. Lange Zeit war die einst mächtigste Kultur des amerikanischen Kontinents im europäischen Bewusstsein in Vergessenheit geraten. Erst in den letzten Jahrzehnten entdeckten Archäologen, Historiker und Schriftforscher die Maya wieder und stießen auf erstaunliche Dinge.

„Durch den Einsatz neuer Technologien und die Entzifferung der Maya-Schrift hat sich unser Verständnis der Maya-Kultur in den letzten Jahren radikal verändert. Jetzt erkennen wir, dass die Maya nicht nur die bedeutendste Zivilisation des Alten Amerika waren, sondern verstehen auch, wie die Menschen lebten, träumten und dachten“, erklärt Kurator Nikolai Grube.

Neueste Forschungserkenntnisse zur Landwirtschaft, Religion, der gesellschaftlichen Ordnung sowie zu den politischen Beziehungen der Maya-Königtümer warten auf die Besucher. „Die Ausstellung führt uns auf eine spannende Entdeckungsreise nach Amerika und zeigt uns eine komplexe Gesellschaft, die in ihrer Entwicklung durchaus vergleichbar mit den frühen Hochkulturen in Europa ist“, so Franz Pieler, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ.

Gegenstände aus Jade als Highlight

Die Exponate sind allesamt Leihgaben aus der Sammlung des Museo Nacional de Arqueologia y Etnologia (MUNAE), dem Nationalmuseum für Archäologie und Ethnologie von Guatemala. Ein besonderes Highlight bildet die Vielzahl an Gegenständen aus Jade, darunter Schmuckstücke, die Aufschluss über die prunkvolle Kleidung der Maya-Herrscher geben. Neben den Originalobjekten enthält die Ausstellung Medienstationen, Fotoshows, Artefakte zum Anfassen und Spielstationen für Kinder.