Soley Blümel
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„Menschen im Blickpunkt“

Ein Wunderkind am Weg zum Klavierstar

Die elfjährige Soley Blümel aus Buchbach (Bezirk Neunkirchen) gilt als Wunderkind. In ihrer jungen Karriere hat die junge Pianistin schon viele nationale und internationale Preise bekommen. Das Klavier sei „ihr bester Freund“, so Blümel.

Die Finger von Soley Blümel fliegen so schnell über die Tasten, dass der Laie mit dem Zusehen kaum nachkommt. Mit ihren elf Jahren ist sie bereits ein Vollprofi. Auch was ihre Haltung angeht. Was die junge Dame von vielen ihrer Gleichaltrigen am auffälligsten unterscheidet, ist ihre Einstellung zum Üben: Sie übt nicht, weil es ihre Eltern oder Klavierlehrer von ihr verlangen, sondern weil der Antrieb dazu aus ihr selbst kommt: „Das Üben bedeutet für mich, dass ich immer besser werde. Besser, und besser, bis das Stück perfekt ist. Eine Arbeit ist das nicht“, erklärt die junge Pianistin.

Mit viereinhalb Jahren hat Soley Blümel begonnen, Klavierunterricht zu nehmen. Anfangs waren es nur zehn Minuten, schon bald wurde es mehr. Die Eltern sind auf das Interesse ihrer Tochter aufmerksam geworden, weil diese das Klavier, das für den älteren Bruder im Haus stand, nicht aus den Augen gelassen hat. Die Mutter, Eva Blümel schildert, man habe nicht damit gerechnet, dass in der Tochter ein derartiges Talent schlummert: „Ich dachte, sie wird vielleicht einmal so spielen wie ihr großer Bruder. Der spielt sehr schön, hat aber nie Wettbewerbe gespielt. Aber diesen Biss, den Soley an den Tag gelegt hat – ich glaube, ihr Bruder hat in seinen acht Jahren Klavierunterricht nicht so viel gespielt wie Soley im ersten Jahr.“

„Ich möchte die Menschen verzaubern“

Auf österreichischen Bühnen ist Soley Blümel längst ebenso zu Hause wie in internationalen Konzerthäusern. Viele nationale und internationale Preise hat sie schon gewonnen. Beispielsweise in der japanischen Stadt Osaka in St. Petersburg (Russland) außerdem bei Wettbewerben in der Schweiz, Italien und Deutschland. Am Klavierspielen liebt sie, dass es „aus meinem Herzen kommt. Ich möchte die Menschen mit meiner Musik verzaubern. Ich liebe das Klavierspielen und meine Finger mögen es auch sehr“, sagt sie und lächelt. Wütend, etwa wenn ihr ein Lauf nicht gelinge, werde sie nie, erzählt Soley glaubhaft. Und auf die Nachfrage, ob sie noch nie voller Ärger auf die Tasten geschlagen habe, weil ihr etwas nicht gelungen sei, schüttelt sie den Kopf: „Das hat das Klavier nicht verdient“.

Am liebsten spielt die Elfjährige Stücke von Prokofjew und Schostakowitsch, weil die „so schön schräg sind“. Als ihr nächstes Ziel nennt sie den Beethoven-Wettbewerb, der wegen der Corona-Krise verschoben werden musste. Eines ihrer größten Ziele ist es, den Tschaikowsky-Klavierwettbewerb in der russischen Hauptstadt Moskau zu gewinnen. Dieser gilt als einer der weltweit bedeutendsten Musikwettbewerbe, insbesondere im Fach Klavier.

Hobbys: Fußballspielen, Cello und ihr Pferd

Neben dem Klavierspielen hat Soley Blümel noch viele andere Hobbies. Sie spielt Violoncello, sie ist auch mit diesem Instrument schon zu Wettbewerben gefahren. Sie musiziert im Trio mit gleichaltrigen Freunden, mit denen sie danach auch gerne zum Fußballspielen geht. Einzig dem Handy-Spielen kann Soley eigentlich nichts abgewinnen. Was für viele Kinder in ihrem Alter der liebste Zeitvertreib ist, nützt die Elfjährige bestenfalls, um Freunden eine Nachricht zu schicken, oder um ein virtuelles Metronom einzustellen, das genauer tickt als die mechanischen Taktgeber.

Freude hat sie auch am Schwimmen und vor allem mit ihrem Pferd, Luccuridari. „Ich habe mein Pferd deshalb so gern, weil es mich einfach liebt. Wir kennen einander schon sehr lange, sind auch fast gleich alt. Und wenn es mir übers Gesicht leckt, das ist einfach ein süßes Gefühl“, erzählt Soley und lächelt. Ihr bester Freund ist und bleibt allerdings das Klavier: „Ein noch viel größerer Freund als Menschen oder Pferde, obwohl ich Pferde auch sehr gerne mag. Aber das Klavier ist mein bester und größter Freund“ lächelt die Elfjährige.