(v.l.n.r.) Stephan Pernkopf, Elisabeth Köstinger und  Obmann des Kompost- & Biogas-Verbandes Hubert Seiringer
BMLRT/Paul Gruber
BMLRT/Paul Gruber
Umwelt

Scheibbs und Melk sind „plastiksackerl-frei“

Die niederösterreichischen Bezirke Scheibbs und Melk setzen seit Anfang Mai auf das sogenannte BIO-Kreislauf-Sackerl und verzichten auf herkömmliche Plastiksackerl. Damit sind sie laut eigenen Angaben die ersten „plastiksackerl-freien“ Bezirke in ganz Österreich.

Seit 1. Jänner 2020 werden in Österreich keine Plastiksackerl mehr verkauft. Nur Restbestände dürfen noch bis Ende des Jahres ausgegeben werden. Die niederösterreichischen Bezirke Scheibbs und Melk kamen dieser Abverkaufsfrist jedoch zuvor, denn am 1. Mai stellten die beiden Bezirke flächendeckend auf das zu 100 Prozent biologisch abbaubare BIO-Kreislauf-Sackerl um.

Die Initiative wird von den Gemeindeumweltverbänden (GVU) Scheibbs und Melk unterstützt. „Die Umweltverbände können nun alle regionalen Händler zu Sonderkonditionen mit BIO-Kreislauf-Sackerln versorgen. Damit unterstützen wir unsere Regionalversorger und helfen Natur, Gesundheit und Boden“, sagte GVU-Scheibbs-Obmann Walter Brandhofer. GVU-Melk-Obmann Martin Leonhardsberger betonte zudem die Bedeutung einer gelebten Kreislaufwirtschaft.

Positive Bewertungen von mehreren Seiten

Die Idee zum BIO-Kreislauf-Sackerl stammt vom Kompost- und Biogasverband Österreich. Das Sackerl kann zum Einkaufen, Frischhalten von Lebensmitteln und Sammeln von Bio-Abfall verwendet und zu guter Letzt in der Bio-Tonne entsorgt werden. Eine erste positive Beurteilung kommt von der Universität für Bodenkultur in Wien, an der das Bio-Kreislauf-Sackerl bereits getestet wurde. Unterstützung kommt aber auch seitens der Bundes- und der Landesregierung.

„Mit dem Projekt BIO-Kreislauf-Sackerl wird Mikroplastik vermieden und somit kann ein großer Schritt in eine nachhaltige Zukunft gesetzt werden", meinte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Außerdem wurde das Mülltrennen durch das Projekt einfacher, so Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). In Kompostanlagen könne aus Bioabfall hochwertiger Rohstoff gewonnen und dem Boden wertvoller Humus zurückgegeben werden. „Mit diesem Kreislauf machen wir unsere Lebensmittelproduktion gesünder, klimafit und sicherer“, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter.