Der jüngste Einbau war eine „große Herausforderung für die Betriebsmannschaft“, heißt es in einer Aussendung des VERBUND. Zwei Portalkräne mussten synchron eingesetzt werden, um die Last zentimeterweise in den genau passenden Turbinenschacht zu senken. Das schwerste Teil ist der Rotor mit einem Gewicht von 230 Tonnen und einem Durchmesser von knapp zehn Metern. Als letztes Teil wurde der markant rote, 140 Tonnen schwere Stator-Ring eingesetzt. Damit sind nun alle Groß-Komponenten der „Maschine 2“ (insgesamt gibt es sechs Turbinen) getauscht. Eine Maschine allein erzeugt jährlich Strom für 57.000 Haushalte. Nun werden die neuen Komponenten stufenweise getestet und in Betrieb genommen.
Teil des Projekts „Ybbs 2020“
Der spektakuläre Tausch ist Teil des Projekts „Ybbs 2020“, bei dem 144 Millionen Euro investiert werden, um das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, das in den 1950er Jahren gebaut wurde, Stück für Stück zu erneuern. Die sechs alten Kaplan-Turbinen werden ausgetauscht, Leittechnik und Steuerung verbessert. Die Stromerzeugung soll damit laut VERBUND um mehr als 77 Millionen Kilowattstunden (kWh) erhöht und die Zuverlässigkeit verbessert werden. Nach Projektende im Jahr 2022 soll das Kraftwerk durch die effizienteren Maschinen zusätzlichen Strom für 22.000 Haushalte produzieren, 62.000 Tonnen an CO2-Emissionen könnten dadurch zusätzlich eingespart werden.
Die Arbeiten für den Tausch der fünften Maschine haben indes bereits begonnen, erklärt ein VERBUND-Sprecher gegenüber noe.ORF.at. Die aufwändigen Vorarbeiten dauern jeweils mehrere Monate, weil alles mit Tauchern abgedämmt werden muss, anschließend muss der riesige Apparat ausgepumpt, getrocknet und gesäubert werden, bevor schließlich die alten Teile abgebaut und die neuen Teile angeliefert und vor Ort zusammengesetzt werden.