Die Austrian Airlines entladen eine Maschine mit 30 Tonnen Schutzausrüstung
APA/Helmut Fohringer
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Verkehr

AUA startet Flugbetrieb am 15. Juni

Wie die AUA bekanntgegeben hat, wird der Flugbetrieb am 15. Juni wieder aufgenommen. Nach fast 90 Tagen Pause durch die Coronavirus-Krise startet die Fluglinie wieder reguläre Flüge. Vorerst sollen europäische Destinationen und Tel Aviv von Wien-Schwechat aus angeflogen werden.

Zum Einsatz kommen nach Angaben der Fluglinie vorerst hauptsächlich kleinere Maschinen wie Embraer 195 und Dash 8. In den ersten beiden Wochen des Neustarts sollen vorbehaltlich neuer behördlicher Beschränkungen 37 Destinationen angeflogen werden. Die ersten Flugzeuge starten unter anderem nach London, Paris und Brüssel.

In der ersten Woche des Neustarts, von 15. bis 21. Juni, werden folgende Verbindungen angeflogen: Amsterdam, Athen, Basel, Berlin, Brüssel, Bukarest, Dubrovnik, Düsseldorf, Frankfurt, Genf, Hamburg, Kopenhagen, Larnaka, London, München, Paris, Prishtina, Sarajevo, Skopje, Sofia, Stockholm, Stuttgart, Tel Aviv, Thessaloniki, Tirana, Varna und Zürich. In der Folgewoche, von 22. bis 28. Juni, kommen noch diese Destinationen hinzu: Belgrad, Graz, Innsbruck, Kiew, Kosice, Mailand, Nizza, Prag, Split und Warschau.

In den Folgewochen sollen weitere Destinationen aufgenommen werden. Der Flugplan für Juli werde derzeit ausgearbeitet. CCO Andreas Otto zeigte sich erfreut, dass es für die AUA wieder losgeht: „Sobald wir auf der Kurz- und Mittelstrecke wieder genügend Zubringerverkehr aufgebaut haben, werden wir auch wieder Langstreckenflüge anbieten. Das könnte schon im Juli der Fall sein.“

Passagiere müssen Mund-Nasen-Schutz tragen

An Bord von AUA-Maschinen und im Flughafen sind Passagiere verpflichtet, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Diese müssen sie nach Angaben der AUA selbst mitbringen. Zudem werden alle Kunden ersucht, bei der Planung ihrer Reise die aktuellen Einreise- und Quarantänevorschriften der jeweiligen Destination zu beachten (siehe Websites des Außenministeriums und der IATA).

Während der gesamten Reise kann es aber laut AUA aufgrund der verschärften Hygiene- und Sicherheitsvorschriften zu Einschränkungen kommen, beispielsweise durch längere Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen. Bei der Sitzplatzauswahl bzw. der Sitzplatzvergabe gelte die Richtlinie, dass sich Fluggäste, die nicht im selben Haushalt leben, möglichst weiträumig im Flugzeug verteilen. Allerdings werde bei entsprechender Auslastung kein Gast abgewiesen, um den Nachbarsitz freizuhalten.

Heckflossen von AUA-Maschinen am Flughafen in Wien-Schwechat
APA/ROBERT JAEGER
Ab 15. Juni werden die ersten Maschinen der AUA-Flotte wieder in Schwechat abheben

Luftsystem an Bord „wie in klinischen Operationssälen“

Schon zu Beginn der Coronavirus-Krise erhöhte die AUA nach eigenen Angaben die Frequenz der Kabinenreinigung. Das werde auch bei der Wiederaufnahme weitergeführt. Neben der standardmäßigen Reinigung nach jedem Flug gebe es somit auch öfters Intensivreinigungen, was vor allem Tische, Armlehnen, Sicherheitsgurte und Türgriffe betrifft.

Die AUA verwies in einer Aussendung außerdem darauf, dass spezielle Filter während des Fluges für eine stete Reinigung der Luft an Bord sorgen. „Der Standard dieser Geräte entspricht jenen in klinischen Operationssälen, wodurch die Luft an Bord sauberer ist als jene, die ein Mensch auf der Erde einatmet. Darüber hinaus findet die Luftströmung in Flugzeugen von oben nach unten statt. Das heißt, eine Verteilung der Luft zwischen den Sitzreihen ist unwahrscheinlich.“

Boarding erfolgt künftig in Gruppen

Im Flughafen werde es ebenfalls eine Maskenpflicht und verstärkte Reinigungstätigkeiten geben, so die AUA in der Aussendung. An den Check-in-, Boarding- und Informationsschaltern seien Plexiglasscheiben angebracht. Bodenmarkierungen würden beim Einhalten des Sicherheitsabstandes helfen. Zudem stünden den Passagieren Handdesinfektionsspender zur Verfügung, heißt es.

„Das Boarding findet künftig nach Gruppen statt. Auf diese Weise kann ein Flugzeug abgesetzt in kleineren Gruppen befüllt werden. Außerdem ist am Flughafen Wien durch Quick-Boarding-Gates kontaktloses Boarding möglich. Ein Scanner liest hierbei den Boarding-Pass. Kontakt zu einem Mitarbeiter ist nicht notwendig“, so das Flugunternehmen.

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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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An den Schaltern der AUA wurde bereits Plexiglas aufgebaut
Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Flughafen Wien-Schwechat am 28. Mai 2020
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Umbuchungszeitraum bis Dezember 2021 erweitert

Die AUA wird auch den Zeitraum für gebührenfreie Umbuchungen erweitern. „Tickets, die bis 30. Juni 2020 gebucht wurden oder noch werden und ein Reisedatum bis einschließlich 30. April 2021 haben, können nun auf ein neues Reisedatum bis 31. Dezember 2021 (spätester Start der neuen Reise) umgebucht werden. Passagiere haben bis 31. Jänner 2021 Zeit, ein neues Flugdatum bekanntzugeben. Bis dahin ist das Ticket ruhend gestellt, dessen Wert bleibt bestehen“, heißt es in der Aussendung der AUA.

„Bei gestrichenen Flügen kann die Umbuchung auch nach dem ursprünglichen Flug erfolgen. Bei aufrechten Verbindungen müssen Passagiere die Änderungen vor dem eigentlichen Reisedatum bekanntgeben.“

Wizz Air plant mit 55 Zielen

Auch der AUA-Konkurrent Laudamotion hatte im März seinen Flugbetrieb eingestellt, die Ryanair-Tochter wird in Wien wahrscheinlich aber nicht mehr abheben. Die Laudamotion-Basis in Wien soll geschlossen und die Flüge ab Wien vom irischen Mutterkonzern übernommen werden. Der ungarische Billigflieger Wizz Air wiederum hatte bereits ab dem 1. Mai vereinzelt Flüge ab Wien durchgeführt, musste aber einen Großteil der geplanten Strecken wieder absagen. Nun will Wizz Air bis Ende Juli laut AviationNetOnline 55 Ziele ab Wien im Programm haben.