Im Fokus Donauhafen Krems
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Wirtschaft

Güter von der Nordsee zum Schwarzen Meer

Mehr als 8.000 Transportfahrten hat es im Vorjahr auf der Donau gegeben. Der Donauhafen in Krems entwickelte sich dabei zu einem wichtigen Standort und Umschlagplatz zwischen Rotterdam (Niederlande) und dem Schwarzen Meer.

Im Hafen Krems herrscht das ganze Jahr über Betrieb. Güter wie Getreide, Futtermittel, Schrott oder Mineralstoffe werden hier auf der Donau transportiert. Etwa 500 Frachtschiffe werden pro Jahr im Hafen Krems be- und entladen. Vorteile bietet die Frachtschifffahrt vor allem dann, wenn es um lange Transportwege und schwere Güter geht. So werden mit Schiffen immer wieder Teile von Windkraftanlagen transportiert. Derzeit lagern im Hafen Krems tonnenschwere Bauteile für ein Wasserkraftwerk in Marokko.

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500.000 Tonnen an Gütern werden in Krems pro Jahr umgeschlagen

Per Schiff werden diese von Krems nach Antwerpen (Belgien) gebracht. Von dort gehen die Teile mit einem großen Seeschiff nach Marokko. „Es ist kostengünstig, weil ich eine enorme Leistungsfähigkeit habe. Man kann im Schnitt 1.000 Tonnen mit einem Schiff transportieren. Das ist im Vergleich zum Lkw oder zur Bahn enorm viel“, sagt Gerhard Gussmagg, Geschäftsführer von Rhenus Logistics. Der deutsche Logistikbetrieb übernahm vor zehn Jahren schrittweise den Betrieb im Hafen Krems und beschäftigt 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Güterschifffahrt hat noch Potenzial

Der Transport auf der Donau ist, nach Ansicht von Gerhard Gussmagg, weiter ausbaufähig. „Auf der Donau gibt es noch freie Kapazitäten. Zum Beispiel ist die Windenergie oder die Stahlbranche ein Wachstumsmarkt, wo immer mehr auf der Donau transportiert wird“, sagt Gussmagg. Auch wenn die Güterschifffahrt zunimmt, glaubt er nicht, dass die Wasserqualität der Donau dadurch Schaden nimmt.

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Der Hafen in Krems wurde 1939 gebaut. Der damalige Betreiber, Karl Mierka, importiert hauptsächlich Getreide.

Laut Gussmagg gibt es „überall gesetzliche Vorgaben, an die sich die Betreiber halten müssen. Wenn diese Vorschriften eingehalten werden, wird Wasserverschmutzung kein Thema sein.“ Die Schifffahrt ist jedoch vom Wasserstand der Donau abhängig. Bei Niedrigwasser oder Hochwasser können Schiffe nicht fahren – mehr dazu in Wasserstand auf Donau erreicht Rekordtief (noe.ORF.at; 22.10.2018). Damit keine Hochwasserschäden im Hafen entstehen, wurde 2005 zudem bei der Hafeneinfahrt ein Hochwasser-Schutztor gebaut.