Kindergarten
engin akyurt/Pixabay
engin akyurt/Pixabay
Bildung

Kindergärten bleiben im Sommer geöffnet

Während der Ausgangsbeschränkungen in der Coronavirus-Krise haben sich viele Eltern für die Kinderbetreuung Urlaub genommen. Deshalb gibt es im Sommer großen Bedarf an Betreuung. Das Land kündigt nun an, dass Kindergärten durchgehend geöffnet bleiben.

Statt der dreiwöchigen Sommerpause und leeren Kindergärten gibt es in Niederösterreich heuer eine durchgehende Kinderbetreuung. Um den Eltern „ein möglichst sorgenfreies Zurückkehren“ in den Berufsalltag zu ermöglichen, wie es in einer Aussendung heißt, beschloss das Land gemeinsam mit den Gemeinden ein Paket zur Ferienbetreuung und investiert dafür 4,5 Millionen Euro. „Es ist viel Geld, das genau dort ankommt, wo es jetzt gebraucht wird“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Das Land stellt den Gemeinden dabei entweder Pädagogen zur Verfügung oder erhöht die Fördersätze für alternative Betreuungsangebote. Jene Gemeinden, die bereits Ferienbetreuungsangebote für Schul- oder Kindergartenkinder organisiert haben, bekommen statt der ursprünglichen 250 Euro Landesförderung pro Gruppe und Woche nun 500 Euro. Auch die Förderung für integrative Angebote wurde auf 650 Euro erhöht.

Freiwillige Arbeit der Pädagogen

Beim Personal hofft man auf die Unterstützung der Pädagogen, sagt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „In diesem speziellen Sommer haben wir uns dazu entschlossen, die Pädagoginnen und Pädagogen zu bitten, sich freiwillig für diese Zeit zu melden – ähnlich, wie es zu Ostern war, um in den Kindergärten die Betreuung aufrechterhalten zu können.“

Mit einer großen Nachfrage von berufstätigen Eltern rechnet man auch in den Gemeinden und Städten. „Vor allem wenn man weiß, dass das eigene Kind von Pädagoginnen und Pädagogen betreut wird, die das wirklich gelernt haben“, sagt Rupert Dworak, Vorsitzender des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes in Niederösterreich. In größeren Städten rechnet Matthias Stadler, Vorsitzender des Städtebundes Niederösterreich, mit einem flächendeckenden Betrieb in Schulen und Kindergärten, „weil auch die Gruppen kleiner sein müssen, um die Sicherheit gewährleisten zu können.“

Kostenlose Eintritte

Die Familien sollen sich dabei auch nicht nach den Öffnungszeiten richten müssen, ergänzt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, „sondern wir wollen heuer einfach gemeinsam ein Angebot an alle Familien geben, dass sie ganz entspannt ihren Sommer genießen können, viele Urlaube sind verbraucht, die Eltern brauchen Unterstützung.“ In kleineren Kindergärten oder Orten mit einer geringen Nachfrage sind auch gemeindeübergreifende Angebote möglich.

In den nächsten Wochen werden die Gemeinden Formulare zur erneuten Erhebung des Betreuungsbedarfs erhalten. Bei der Vergabe von Betreuungsplätzen sollen berufstätige und alleinerziehende Eltern unterstützt werden. Das Land organisiert zudem erstmals ein Gratislernangebot an mehreren Ferienbetreuungsstandorten, das Schulkindern mehrmals pro Woche Nachhilfe bietet. Und um den Forschergeist der Kinder zu fördern, haben Betreuungsgruppen in den Kultureinrichtungen des Landes im Sommer kostenlosen Eintritt.