Hannes Ziselsberger, Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten, Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Diözesanbischof Alois Schwarz, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Caritas-Präsident Michael Landau gaben am Donnerstag den offiziellen Startschuss für die diesjährige, etwas andere Haussammlung der Caritas
Caritas / Franz Gleiß
Caritas / Franz Gleiß
Soziales

Caritas-Haussammlung heuer per Post

Bei der jährlichen Haussammlung der Caritas gehen für gewöhnlich tausende Freiwillige von Haus zu Haus, um Geld für Menschen in Not zu sammeln. Wegen der Coronavirus-Krise ist das heuer nicht möglich. Die Haussammlung kommt stattdessen per Post.

Gerade wegen der Krise hofft man bei der Caritas auf Spenden. Etwa eine Million Euro kam im Vorjahr bei der Haussammlung in Niederösterreich zusammen. Etwa 15.000 Menschen hätten von diesem Geld profitiert, hieß es am Donnerstag beim Start für die diesjährige Aktion.

Durch die Spenden der Haussammlung werden jedes Jahr zahlreiche Projekt unterstützt – etwa die Sozialberatung und Nothilfe, die Versorgung mit Lebensmitteln in den Sozialmärkten, die Beratung Angehöriger von Demenzerkrankten, Lernbegleitung in den Lerncafés, der mobile Hospizdienst oder auch das Projekt „Kinder psychisch kranker Eltern“. Auch heuer hofft man bei der Caritas wieder einen ähnlichen Betrag an Spenden zu erhalten, doch die Vorzeichen sind andere als in den vergangenen Jahren.

„Die Not wohnt bei dir im Ort – die Hilfe auch“

Wegen der Coronavirus-Krise kommt die Haussammlung heuer im Juni im Kuvert – konkret als Beilage der „Niederösterreichischen Nachrichten“ und der Kirchenzeitung „Kirche bunt“. Der offizielle Start für die Aktion erfolgt am Donnerstag im Beisein von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Diözesanbischof Alois Schwarz, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sowie Caritas-Präsident Michael Landau und Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger im Landhaus in St. Pölten. „Zusammenhalten, Abstand halten und dabei nicht auf die Schwächsten vergessen“, darum gehe es jetzt, betonte Caritas-Präsident Michael Landau. Die Caritas Haussammlung steht 2020 unter dem Motto „Die Not wohnt bei dir im Ort – die Hilfe auch“.

Diözesanbischof Alois Schwarz rief dazu auf, die Haussammlung heuer so zu verstehen, dass man im eigenen Haushalt sammelt, bevor man den Erlagschein aufgibt. „Armut hat viele Gesichter: es geht um die unsichtbare Hilfsbedürftigkeit genauso wie um die offensichtliche Verzweiflung", so Schwarz. Gerade die Coronavirus-Krise machte das noch deutlicher sichtbar.

So viele Menschen wie selten zuvor seien derzeit auf die Hilfe der Caritas angewiesen, etwa weil sie ihren Job verloren. „Das sehen und spüren wir ganz deutlich in unseren Sozialberatungsstellen, wo die Kolleginnen und Kollegen oft den Satz hören: Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Unterstützung von der Caritas brauche“, so Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten, Hannes Ziselsberger.

Auf die Bedeutung der Caritas als Partner des Landes machten zum Start am Donnerstag auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister aufmerksam. Der niederösterreichische Sozialbereich wäre ohne Caritas undenkbar, betonte etwa Teschl-Hofmeister: „Die Haussammlung ist ein klares Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität in unserer Gesellschaft.“ Mit der Haussammlung mache es die Caritas möglich, den Menschen schnell helfend unter die Arme zu greifen, betonte Mikl-Leitner: „Die Corona-Krise hat uns allen vor Augen geführt, dass die Not jede und jeden von uns plötzlich und unverschuldet treffen kann.“