ÖAMTC Christophorus 9
ORF.at/Christian Öser
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Gesundheit

Christophorus hob in CoV-Krise 600 Mal ab

Die ÖAMTC-Flugrettung war und ist auch in der Coronavirus-Krise rund um die Uhr im Einsatz. Es gab zwar weniger Einsätze, aber die Christophorusflotte hob seit 14. März trotzdem mehr als 600 Mal ab. Darunter waren 100 Verdachts- und elf bestätigte CoV-Fälle.

Auch in Ausnahmezeiten sei die Flugrettung „eine wesentliche Säule der medizinischen Notfallversorgung in Niederösterreich“, sagte Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. „Unsere Vision ist es, überall, zu jeder Zeit und bei fast jedem Wetter helfen zu können. Darum haben wir an all unseren Stützpunkten rechtzeitig umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um trotz der herausfordernden Situation unsere Aufgaben in vollem Umfang erfüllen zu können.“

Neben Unfalleinsätzen führte die Flugrettung in den vergangenen Monaten auch immer wieder Überstellungsflüge von mit dem Coronavirus infizierten Patienten durch. Ausgerüstet war man für solche Einsätze bereits. „Hochinfektiöse Patienten gibt es – unabhängig von Corona – immer wieder", so Kraxner. „Daher haben wir für solche Einsätze genau geregelte Vorgehensweisen, die wir laufend nach den neuersten Entwicklungen und Erkenntnissen zu Covid-19 angepasst haben. Unsere Crews sind mit diesen Maßnahmen bestens vertraut und erhalten laufend Schulungen."

Weniger Freizeitunfälle, mehr Unfälle im Haushalt

Derzeit rückt das Team der Flugrettung am häufigsten zu neurologischen und internistischen Notfällen aus. Einsätze nach Verkehrsunfällen, Sport- und Freizeitunfällen oder Notfällen in den Bergen seien eher selten. Dafür kommt es vermehrt zu Unfällen im Haushalt.

Um sich über die besonderen Herausforderungen der vergangenen Wochen auszutauschen, besuchte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Donnerstag den Flugrettungsstützpunkt des ÖAMTC in Gneixendorf (Bezirk Krems). Die Flugrettung sei starker Partner und wichtige Säule der niederösterreichischen Rettungslandschaft, unterstrich Königsberger-Ludwig.

„Durch die topografische Vielfalt des Flächenlandes Niederösterreich und das dichte Straßennetz sind die Notarzthubschrauber in vielen Fällen die einzige Möglichkeit, zeitgerecht notärztliche Hilfe zu leisten." Zudem wies Königsberger-Ludwig darauf hin, dass die medizinische Notfallversorgung im Bundesland während der Coronavirus-Krise auch deshalb so perfekt funktioniert habe, weil alle am gleichen Strang gezogen hätten.