Politik

GR-Wahl: Eine Stimme entscheidet erneut

In vier Gemeinden ist am Sonntag die Gemeinderatswahl vom 26. Jänner komplett oder teilweise wiederholt worden. In Ebreichsdorf gelang der SPÖ nun die absolute Mandatsmehrheit. In Perchtoldsdorf verhinderte – wie schon im Jänner – eine einzige Stimme die absolute Mehrheit der ÖVP.

Am Abend des Wahltages am 26. Jänner hatte die ÖVP in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) die absolute Mehrheit ursprünglich um eine Stimme verloren, nach einer Änderung des vorläufigen Wahlergebnisses aber doch verteidigt – mehr dazu in ÖVP holt doch Absolute in Perchtoldsdorf (noe.ORF.at; 28.1.2020). Nachdem Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren, mussten die Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer nun erneut wählen.

Auch diesmal fehlt beim vorläufigen Wahlergebnis eine einzige Stimme auf die absolute Mandatsmehrheit. Die ÖVP kam demnach auf 3.951 Stimmen, das entspricht 48,08 Prozent. Platz zwei geht an die Grünen mit 19,19 Prozent. Dahinter folgen die Perchtoldsdorfer Bürgerliste (13,34 Prozent), die SPÖ (8,54 Prozent), die NEOS (8,30 Prozent) sowie die FPÖ (2,54 Prozent).

Erfolg für SPÖ in Ebreichsdorf

Die Auszählung von nur wenigen hundert Stimmen sorgte hingegen in Ebreichsdorf (Bezirk Baden) am Sonntag für eine spürbare Veränderung des Gesamtergebnisses vom Jänner. Die SPÖ holte unter Einbeziehung des Sprengels 46,95 Prozent der Stimmen. Dadurch hat sie nun 17 Mandate, um eines mehr als beim ursprünglichen Ergebnis. 15,50 Prozent entfielen auf die ÖVP, 13,52 Prozent auf „Die Bürgerliste“. Dahinter folgten die FPÖ (11,55 Prozent), die Grünen (7,00 Prozent) sowie NEOS (4,48 Prozent).

Bürgermeister Wolfgang Kocevar, der für die SPÖ Niederösterreich auch als Landesgeschäftsführer tätig ist, sagte in einer ersten Reaktion, dass der „ehrliche Weg bestätigt“ worden sei. „Alle, die auf Streit aus waren, sind vom Wähler abgestraft worden. Wir sind sehr froh über das Ergebnis.“ Die Wahl in Ebreichsdorf war notwendig geworden, nachdem auf der Rathaustoilette ausgefüllte amtliche Stimmzettel gefunden worden waren – mehr dazu in Erneute Wahlen in vier Gemeinden (noe.ORF.at; 7.6.2020).

Zwei absolute Mehrheiten für ÖVP

Weniger Veränderung gab es in Alland (Bezirk Baden). Dort erreichte die ÖVP mit 57,99 Prozent eine klare absolute Mehrheit. Im Vergleich zur aufgehobenen Wahl im Jänner entspricht das einem Zuwachs um knapp einen Prozentpunkt. Auf dem zweiten Platz landeten die Sozialdemokraten mit 27,89 Prozent, verglichen mit der Wahl im Jänner ist das ein deutliches Minus. Die Liste All erreichte nun 10,56 Prozent der Stimmen, die FPÖ 3,56 Prozent. Er sei vom Ergebnis überrascht, sagte Bürgermeister Ludwig Köck am Sonntag. Dieses sei für ihn ein Auftrag und eine große Ehre. Die nächsten Jahre wolle er nun gemeinsam und mit voller Kraft arbeiten.

Ähnlich sah es am Sonntag in Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) aus. Die ÖVP wiederholte mit 79,1 Prozent fast exakt ihr Ergebnis vom Jänner und verteidigte klar die absolute Mehrheit. Die SPÖ verlor gut zwei Prozentpunkte und kam auf 11,4 Prozent. Im Vergleich zum Jänner wandert damit ein Mandat von der SPÖ zur Liste Fairness für Bürger, die auf 7,3 Prozent kam. Die FPÖ schließlich holte 2,1 Prozent der Stimmen. Bürgermeister Johann Bauer zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden.