Politik

SPÖ: Krise in Kunst „nicht vorbei“

Kulturstätten füllen sich langsam wieder mit Leben, allerdings nur mit erheblichen Einschränkungen, was etwa die Anzahl der Zuseher betrifft. Die Krise in der Kunst sei noch lange nicht vorbei, warnt heute die SPÖ Niederösterreich bei einer Pressekonferenz.

Das Land zahlt Kulturförderungen zwar weiter aus, eine wirkliche Existenzsicherung für Künstlerinnen und Künstler sei das aber nicht, sagt SPÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl. Es brauche zusätzliche Unterstützung, die nicht an Veranstaltungen gebunden sei, sondern direkt an die Künstler geht, so Schnabl. Er sieht den Bund in der Pflicht: „Eine Adresse an die Bundesregierung, dass nicht nur von einem Tausender gesprochen wird, sondern, das sofort, so wie in Deutschland, innerhalb von vier Tagen, eine Hilfe tatsächlich fließen kann und eine Hilfe, die den Namen Hilfe auch verdient“, so Schnabl.

„Möchte von meiner Tätigkeit auch leben können“

Bei der Pressekonferenz schilderten zwei Künstler ihre Erfahrungen der vergangenen Monate, etwa Gitarrist und Tontechniker Dieter Libuda: „Ich weiß von vielen KollegInnen, dass sie momentan nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen, wie sie ihren Alltag finanziell bestreiten sollen. Vom Härtefallfonds hat – noch – niemand etwas erhalten." Der St. Pöltner Wolfgang Mayer ist freischaffender Künstler und vor allem durch seine Graffitis bekannt: „Die Angst ist da, dass man in die Armut abrutscht und der Kunst nicht mehr nachgehen kann. Als Künstler lebt man für, aber auch von seinen Werken. Ich möchte mit meiner Arbeit andere begeistern – aber ich möchte von meiner Tätigkeit, wie jeder andere Arbeitnehmer, auch leben können“, sagte Mayer.

Die SPÖ Niederösterreich unterstütze deshalb die von Kunstschaffenden wie Adele Neuhauser oder Lukas Resetarits ins Leben gerufene Onlinepetition für einen Rettungsschirm für „Kreative und KünstlerInnen“, so Schnabel. Der St. Pöltner Nationalratsabgeordnete Robert Laimer (SPÖ) spricht sich deshalb für ein temporäres Coronavirus-Grundeinkommen für Freiberufler aus, weil sonst „viele freischaffende Künstler diese Krise nicht überstehen werden und sich mit Lohnarbeit über Wasser halten müssen, sofern sie welche finden“. Das würde wiederum einen großen Verlust für die Vielfalt der Kulturszene bedeuten.