Nitsch
nitsch museum/ Renate Heger
nitsch museum/ Renate Heger
Kultur

Neue bunte Werke von Hermann Nitsch

Im Museum des Aktionskünstlers Hermann Nitsch in Mistelbach werden ab Juli neue Arbeiten aus einer aktuellen Schaffensphase zu sehen sein, neue und leuchtende Farbkompositionen. Mit der üppigen Verwendung von Farben überrascht der 81-Jährige mit etwas Neuem.

Mit Anfang Juli öffnet das Nitsch Museum in Mistelbach wieder seine Pforten. Präsentiert wird mit der Eröffnung nach der Schließung wegen der CoV-Pandemie auch gleich die neue Schau „Hermann Nitsch – Neue Arbeiten“. Gezeigt werden an die 80 großformatige Bilder des Künstlers aus den beiden neuen Malperioden, der 81. und 82. Malaktion.

Nitsch
Hermann Nitsch/ Manfred Thumberger

Farbkompositionen inspiriert von Pfingstrosen

Die neuen Werke sind alle im Zeitraum von Juli 2019 bis April 2020 entstanden. Sie zeigen völlig neue, leuchtende Farbkompositionen, inspiriert von Pfingstrosen und anderen Frühlingsblumen. In der Kapelle des Museumsareals werden Visualisierungen der Nitsch Sinfonien zu sehen sein. „Es macht mir große Freude, mich bei meinen Arbeiten, die ich als 80-Jähriger noch herzustellen vermag, auf die blumenfarbige Leuchtkraft der geschmierten Farbsubstanz zu konzentrieren. Mehr denn je ist mir die Auferstehung ein Prinzip", sagte Nitsch bei einer dieser Malaktionen im Jahr 2019.

Michael Karrer, der künstlerische Leiter des Museums, zeigt sich aufgrund der neuen Werke überwältigt. „Nitsch bediente sich der Farben der Blumen und wollte nicht nur deren Farbpalette, sondern vielmehr das Licht dieser Blumen einfangen. Es entstanden Farbklänge des Lichts, die eine gewohnt opulente Farbsubstanz ergänzten.“ Nitsch überrasche doch sehr mit seinen neuen Werken, „gerade mit den üppigen Farbpaletten aus leuchtenden Tönen, bei der intensive Farbcluster mit reliefartiger Haptik auf eine transzendente Leichtigkeit treffen“, hieß in einer Aussendung des Museums.

Nitsch Bilder
Hermann Nitsch/ Manfred Thumberger

„Die Malerei von Nitsch wurde in den letzten Jahren deutlich lebensbejahender und freudiger. Dies ist auch in den Bereichen seiner Musik und seiner Aktionen zu bemerken. Sein aktuelles Werk ist wach, weise und reif, intensiv, konzentriert, rein und gewissermaßen leicht zugleich“, so Michael Karrer in der Einleitung des Katalogs, der zur Ausstellung erscheint.

Sinfonien des Künstlers werden visualisiert

Die Präsentation in der Kapelle des Museumsareals widmet sich der Musik von Hermann Nitsch. In Kooperation mit dem Institut für Schallforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften werden Sinfonien des Künstlers mithilfe eines Spektrogramms visualisiert. Die einzelnen Töne und deren Frequenzen werden dabei bildlich in Form von Linien dargestellt. Auf der vertikalen Achse wird der Zeitverlauf der Töne, auf der horizontalen Achse der entsprechende Frequenzverlauf festgehalten.

Das Nitsch Museum in Mistelbach ist eines der größten monografischen Museen in Österreich. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2007 wird das umfassende künstlerische Werk von Hermann Nitsch in jährlich wechselnden Ausstellungen präsentiert. Der Künstler lebt in Prinzendorf an der Zaya (Bezirk Gänserndorf). Parallel zu den Ausstellungen lädt das Museum zu begleitenden Podiumsdiskussionen, Gesprächen, Workshops, etc. ein.