ABD0013_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Empfang der Passagiere vor dem Flug nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Wirtschaft

AUA-Neustart mit Jubel und Fähnchen

Auf dem Flughafen Wien in Schwechat hat Montagfrüh freudige Stimmung geherrscht. Die Passagiere des AUA-Erstfluges nach 90 Tagen Coronavirus-Pause wurden jubelnd von Stationsmitarbeitern empfangen.

Der Großteil der Passagiere flog Montagfrüh beruflich. Die Möglichkeit, nun wieder fliegen zu können, beschreiben viele als Erleichterung. „Weil der erste Flug wieder so etwas wie der erste Schritt zur Normalität ist“, so ein Passagier. „Ich werde nie wieder so einen Parkplatz bekommen wie heute, es wird nie mehr so schnell beim Check-in gehen, aber hoffentlich war es das letzte Mal“, sagte ein anderer.

Fotostrecke mit 8 Bildern

ABD0008_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Passagiere wŠhrend des Flugs nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
Die erste Maschine hob um 6.30 Uhr nach München ab
ABD0016_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Ein Passagier beim Einsteigen anl. des Flugs nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
Bei den Flugbegleiterinnen überwog Montagfrüh die Freude über den „Neustart“
ABD0018_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: AUA-Chef Alexis von Hoensbroech beim Boarding anl. des Flugs nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
AUA-Chef Alexis von Hoensbroech erlebte den „Neustart“ als „sehr emotionalen Tag“
ABD0020_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Corona-Sicherheitshinweise am Flughafen Wien-Schwechat. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
Im gesamten Flughafenareal gelten strenge Regeln, u.a. Maskenpflicht und Abstand halten
ABD0009_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Passagiere wŠhrend des Flugs nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
In den Flugzeugen gilt ab sofort für alle Personen strikte Maskenpflicht
ABD0024_20200615 – SCHWECHAT – …STERREICH: ZU APA0033 VOM 15.6.2020 – Auf dem Flughafen Wien ist am Montag, 15. Juni 2020, der Neustart der Austrian Airlines (AUA) erfolgt. Der erste regulŠre Linienflug nach fast drei Monaten Pause wegen der Coronakrise war Kurs OS 111 nach MŸnchen. Um 6.45 Uhr hob eine Embraer 195 mit dem Kennzeichen OE-LWO in Schwechat ab. Im Bild: Ein Passagier beim Check-in anl. des Flugs nach MŸnchen. – FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
APA/Helmut Fohringer
Die ersten AUA-Schalter sind wieder geöffnet
Flughafen Schwechat
ORF/Veronika Berger
Sicherheitschecks am Weg zum Gate. Menschenmenge noch überschaubar. Maskenpflicht im gesamten Gebäude
Flughafen Schwechat
ORF/Veronika Berger
Shopping- und Gastrounternehmen werden ab Mitte Juni schrittweise Betrieb wieder aufnehmen

Die Buchungslage ist laut AUA-Chef Alexis von Hoensbroech, der einen „sehr emotionalen Tag“ erlebte, gut: „Wir haben am ersten Tag etwa eine Auslastung von 70 Prozent. Wir sehen aber auch, wenn es um fernere Zeiten geht, dass es noch eine hohe Unsicherheit gibt, also im Juli, August und September sehen wir noch kaum Buchungen.“ Er sei „dankbar, dass Flieger wieder starten dürfen“, sagte von Hoensbroech, ehe mit Flug OS111 nach München der Linienflugbetrieb von Austrian Airlines wieder aufgenommen wurde.

30 Destinationen im Flugplan

Die Airline werde vorerst zu etwas mehr als 30 Destinationen unterwegs sein, sagte von Hoensbroech. Ziele würden freilich seltener und aufgrund der noch geringen Nachfrage mit den kleinsten Maschinen bedient. Im Juni seien fünf Prozent des Vorjahresangebotes im Programm, sagte von Hoensbroech. Im Juli soll das Angebot auf 20 Prozent steigen, dann soll es auch das Comeback der Langstrecke (vorerst Newark/New Jersey, Washington, Chicago sowie Bangkok) geben. Bis zum Jahresende seien 50 Prozent „gegenüber Normalzeiten“ geplant.

„Es fühlt sich wunderbar an, den Flughafen wieder in Betrieb zu sehen“, sagte Airport-Vorstandsdirektor Julian Jäger. Er bezeichnete es als „Privileg und Freude, wieder nach vorne schauen zu dürfen“. Jäger verwies darauf, dass auf dem Flughafen die Hygienemaßnahmen erhöht worden seien und Social Distancing gelte. Nicht zuletzt freue er sich „auf ein paar tausend Passagiere“ statt – wie in den vergangenen Wochen – einige hundert.

Maskenpflicht im Flugzeug

Der neue Alltag auf dem Flughafen beginnt aber schon beim Betreten des Flughafengebäudes, mit Durchsagen zu Abstandsregeln und Desinfektionsmittelspendern an allen Ecken. Auch in den Flugzeugen gilt strenge Maskenpflicht. AUA-Flugbetriebsleiter Helmut Haubenwaller erklärte: „Wenn man das Flugzeug betritt, muss man eine Maske tragen, beim Essen und Trinken kann man sie natürlich abnehmen.“

Zudem würden in den Austrian-Maschinen „nach jedem Flug“ alle Oberflächen von den Toiletten bis zu den Sitzreihen sehr intensiver Reinigung und Desinfektion unterzogen. Jeder AUA-Passagier erhalte beim Einsteigen in die Kabine ein Desinfektionstuch, führte Athanasios Kalliontzis, Leiter des Aeromedical Center der AUA, weiter aus. Nicht zuletzt würden sogenannten HEPA-Filter (High Efficiency Partikel Absorber) an Bord der Austrian-Flugzeuge 99,9 Prozent aller Viren, Bakterien und Partikel aus der Luft entfernen.

Wann es einen „neuen Normalzustand“ geben werde, „kann niemand vorhersehen“, so der AUA-Chef. Es werde „eher Jahre als Monate“ dauern. Erst 2022 oder 2023 sei mit „80 Prozent des Niveaus vor der Krise“ zu rechnen. Es sei „unser Ziel gewesen, dieses Unternehmen wieder zum Fliegen zu bringen“, betonte von Hoensbroech. Der Neustart am Montag sei demnach ein „emotionaler Augenblick“ gewesen.

Flugzeuge wurden „eingewintert“

Die AUA hatte wegen der Coronavirus-Pandemie ihren Flugbetrieb am 18. März eingestellt. Das geschah zuvor nur einmal: nämlich 2010 wegen der Aschewolke in Island, nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull. Es sei ein „denkwürdiger und trauriger Tag“, sagte von Hoensbroech vergangene Woche in einer Pressekonferenz. Der Flugbetrieb stehe, aber nicht für immer. Die Dauer sei aber nicht absehbar. Man habe sich „eingewintert“.

Flugzeuge und Mitarbeiter seien weltweit verstreut gewesen. „Wir haben alle unsere Crews zu Hause, wir haben alle unsere Maschinen zu Hause.“ Die 82 Flugzeuge der Austrian Airlines seien auf dem Flughafen Wien geparkt. Das sei wegen der Parkplatzsituation am Vorfeld gar nicht so einfach gewesen. Die Flugzeuge wurden weiter gewartet, beispielsweise die Ruder bewegt, damit sie nicht korrodieren. Die Lager mussten weiter geschmiert und die Hydraulikleitungen regelmäßig überprüft werden.

Rettungspaket ermöglicht Neustart

Mit dem Rettungspaket, das ebenfalls vergangene Woche beschlossen wurde, sei die Zukunft gesichert, betonte der AUA-Chef. Die AUA bekommt im Zuge des Rettungspakets 150 Millionen Euro Zuschuss aus Steuergeldern sowie 300 Millionen Euro als Kredit, der zu 90 Prozent von der Republik Österreich besichert ist. Die AUA-Mutter Lufthansa investiert ihrerseits weitere 150 Millionen Euro. Die Lufthansa verpflichtet sich in einem Standortvertrag, das Drehkreuz in Wien zu erhalten und gleich schnell auszubauen wie die Drehkreuze in Frankfurt, München und Zürich.