Rathausplatz St Pölten
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Kultur

Auftakt für 2024: St. Pölten im neuen Format

Nachdem St. Pölten im Rennen um die „Kulturhauptstadt Europas“ 2024 leer ausgegangen ist, will die Landeshauptstadt nun Plan B umsetzen: Dieser sieht 2024 einen Kunst- und Kulturschwerpunkt vor. Details dazu wurden am Mittwoch präsentiert.

Zentrale Ideen und Projekte aus der ursprünglichen Bewerbung sollen 2024 in einem neuen Format umgesetzt werden. Der Startschuss erfolgte am Mittwoch mit der Präsentation zweier Projekte in St. Pölten. So soll zum einen das geplante „KinderKunstLabor“ im Altoona Park realisiert werden. Es soll ein Ort für Kinder und Familien entstehen, wo sich alle mit zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen können, hieß es. Niederösterreich könne stolz auf seine kulturelle Vielfalt sein, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beim Auftakt. „Was bisher gefehlt hat, ist ein Zentrum für die Kleinen und Kleinsten.“

Das „KinderKunstLabor“ soll an der Schnittstelle zwischen Innenstadt und Kulturbezirk liegen und vom Bahnhof fußläufig erreichbar sein. Deshalb wurde auch der Altoona Park als Standort ausgewählt, rund 25 Orte waren in der engeren Auswahl – mehr dazu in Standort für „KinderKunstLabor“ gefunden (noe.ORF.at; 15.7.2019). Das „KinderKunstLabor“ werde ein „Leuchtturmprojekt“ für die Stadt und das Land sein, mit Strahlkraft über die Grenzen Niederösterreichs hinaus, so Mikl-Leitner.

Visualisierung Kinderkunstlabor
Steve Stiglmayr
Visualisierung des „KinderKunstLabor“ im Altoona Park

Ehemalige Synagoge wird saniert und adaptiert

Als weiteres Kernprojekt für 2024 soll die ehemalige Synagoge in St. Pölten saniert und adaptiert werden. Ein Besuchs- und Vermittlungsbetrieb soll hier künftig entstehen, betrieben von der NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU). St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) bezeichnete die ehemalige Synagoge als ein Aushängeschild der Landeshauptstadt. Mit der Sanierung und Adaptierung erhalte die Synagoge eine langfristige und gesicherte Nutzung, sagte Martha Keil, Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs und designierte wissenschaftliche Leiterin der neuen und erweiterten Institution „Ehemalige Synagoge St. Pölten“. Es handle sich um einen der eindrucksvollsten Räume der Republik.

Zu den weiteren Projekten, die ebenfalls für den Kunst- und Kulturschwerpunkt 2024 vorgesehen sind, zählt etwa der Domplatz. Dieser soll umfassend neu gestaltet werden, ebenso soll das Festspielhaus saniert werden. Zudem sind Arbeiten am Vereinsgebäude des Kunst- und Kulturvereins LAMES, dem Stadtmuseum und dem Klangturm geplant. Land und Stadt finanzieren laut einer Aussendung die Projekte mit rund 25 Millionen Euro, weitere fünf Millionen sind als Förderung vom Bund beantragt.

Start St. Pölten 2024
NLK Pfeiffer
Am Mittwoch erfolgte der Startschuss für den Kunst- und Kulturschwerpunkt im Jahr 2024

St. Pölten als „emotionales und kulturelles“ Zentrum

Es sei wichtig, „jene Dynamik weiterzutragen, die in der Bewerbungsphase (als Kulturhauptstadt, Anm.) spürbar war“, betonte Jakob Redl, Projektleiter und Prokurist des „Büro St. Pölten 2024“. Die Stadt solle nicht nur ein Zentrum von Politik und Verwaltung sein, sondern auch als „emotionales und kulturelles Zentrum“ gesehen werden.

Für das „Büro St. Pölten 2024“, das bereits die Bewerbung abgewickelt hatte und nun den Schwerpunkt für 2024 plant, werden ein operativer Geschäftsführer sowie die künstlerische Leitung gesucht, die Stellen wurden nun ausgeschrieben.