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Chronik

Großes Aufräumen nach starken Regenfällen

Nach den starken Regenfällen und Überschwemmungen von Sonntag gab es am Montag leichte Entwarnung. Die Pegelstände der Flüsse gingen zurück. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute waren mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Am stärksten betroffen waren die Bezirke Melk, St. Pölten, Tulln, Scheibbs und Amstetten. Viele Keller und Garagen standen unter Wasser. Manche Bewohner konnten ihre Fahrzeuge nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. „Ich war unterwegs in Oberösterreich, da ist schon alles geschwommen“, sagte Mario Dangl aus Wieselburg (Bezirk Scheibbs) gegenüber noe.ORF.at.

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Auch in einem Küchenstudio in Wieselburg entstand enormer Sachschaden. Das Erdgeschoß wurde von den Wassermassen geflutet. Dabei blieb kaum Zeit, um das Inventar zu retten. „Das Wasser ist bei uns vom Lager hereingekommen. Das ganze Lager ist auch im Grunde genommen unter Wasser gestanden, und auch die ganzen Möbel und die Elektrogeräte, die wir auf Lager haben“, sagte Wolfgang Kogler, Geschäftsführer des Küchenstudios in Wieselburg. „Auch alles, was im Erdgeschoß ist, ist unter Wasser gestanden“ – mehr dazu in Wieselburg: „Man ist einfach machtlos“ (noe.ORF.at; 22.6.2020).

Wieselburg: „Man ist einfach machtlos“

Mit mehr als 70 Feuerwehreinsätzen war Wieselburg (Bezirk Scheibbs) am Sonntag besonders stark von den Überschwemmungen betroffen. „Man ist einfach machtlos gegen diese Wassermassen“, sagte Feuerwehrkommandant Thomas Reinbacher im Interview.

150 Feuerwehren mussten am Sonntag 450 Einsätze bewältigen. „Wir hatten Prognosen, dass so starke Regenfälle kommen werden, aber natürlich sind wir in letzter Zeit immer wieder von lokal sehr heftigen Gewittern überrascht worden. Aufgrund des Dauerregens hat sich ab Samstag dann die Situation abgezeichnet, dass wir verstärkt in den Einsatz gehen müssen“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im „NÖ heute“-Interview.

Fahrafellner: „Wir haben gut aufgerüstet“

Die Wieselburger Feuerwehr war besonders gefordert. „Durch diese massiven Regenfälle sind wir rasch draufgekommen, dass wir das alleine nicht bewältigen können. Wir haben dann unsere Nachbarfeuerwehren alarmiert und miteinander gearbeitet“, so Thomas Reinbacher, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wieselburg. Mittlerweile entspannte sich die Lage etwas – mehr dazu in Leichtes Aufatmen: Pegel gehen zurück (noe.ORF.at; 22.6.2020).

Für solche Situationen sei man in Niederösterreich gut aufgestellt, sagte Fahrafellner. „Wir können zuerst auf die lokalen Feuerwehren zurückgreifen, und wenn das nicht mehr geht, haben wir unsere überbehördlichen Einsatzstäbe.“

Im Bereich Hochwasserschutz habe sich in den vergangenen Jahren einiges getan, ergänzte der Landesfeuerwehrkommandant: „Wir haben gut aufgerüstet, wie etwa mit Großpumpen und technischem Know-how, sodass wir solche Situationen rasch in den Griff bekommen.“

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Direkthilfe für Wohnraumsanierung oder Schäden

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) unterstützt Mitglieder, die vom Starkregen im Mostviertel betroffen sind. Mit der Hochwasserhilfe werden laut einer Aussendung vom Montag bis zu 1.000 Euro gewährt, damit Schäden an Häusern und Wohnungen beseitigt werden können. „Rasch und unbürokratisch“, wie AKNÖ-Präsident Markus Wieser betonte.

Die Direkthilfe kann für die unmittelbare Wohnraumsanierung beantragt werden, es werden aber auch Schäden an notwendigen Haushaltsgeräten ersetzt. Kein Anspruch besteht laut AKNÖ, wenn der Schaden durch eine Versicherung zur Gänze gedeckt ist.