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Chronik

Ybbs: Aufregung über Hochwassersurfer

Das Feuerwehr hat am Montag ein Video veröffentlicht, das einen jungen Mann beim Wellenritt auf der Ybbs nahe Greimpersdorf (Bezirk Amstetten) zeigt. Nach den Regenfällen führt der Fluss Hochwasser. Der Surfer sorgte damit für großen Unmut.

Auf dem etwa eineinhalb Minuten langen Video ist ein junger Mann im Neoprenanzug zu sehen. Auf seinem Surfbrett reitet er die derzeit hohen Wellen auf der Ybbs. Wie der „Kurier“ Montagabend online berichtete, führte das Video in Feuerwehrkreisen zu großer Verärgerung.

Laut Auskunft des Bezirksfeuerwehrkommandos Amstetten wurden die Aufnahmen bei Greimpersdorf (Bezirk Amstetten) gemacht und wurden der Feuerwehr von einem Beobachter am Ufer zugespielt. Nachdem es am Wochenende intensiv geregnet hat, ist die Ybbs derzeit deutlich angeschwollen und türmt sich an der im Video gezeigten Stelle zu hohen braunen Wellen. Am Ufer des Flusses stehen einige Zuschauer und beobachten den Mann beim Surfen.

Hochwassersurfer auf der Ybbs

Ein junger Mann surft auf den Wellen der Hochwasser führenden Ybbs

Feuerwehr warnt vor Strömungen und Treibgut

Der Bezirksfeuerwehrkommandant Rudolf Katzengruber kommentierte das Video mit dem Hinweis, „dass Absperrungen für alle gelten“. Treibgut und starke Strömungen könnten tödlich sein, so der Kommandant. „Viele Einsatzkräfte fragen sich, ob es notwendig ist, bei Hochwasser sein eigenes Leben und das der Einsatzkräfte zu riskieren.“

Laut Philipp Gutlederer, Sprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Amstetten, hat es der junge Surfer aus eigener Kraft wieder aus der Ybbs geschafft, zu einem Einsatz kam es nicht. „Aber nur mit viel Glück. Leider haben wir zuletzt immer wieder beobachtet, dass Hochwasserabsperrungen ignoriert werden und sich Menschen in Gefahr bringen. Die Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden“, warnt Gutlederer gegenüber noe.ORF.at.

Bereits ähnliche Vorfälle in Vergangenheit

An dem Vorfall waren laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger insgesamt drei junge Burschen beteiligt. Ähnliche Vorfälle seien den Einsatzkräften nicht unbekannt: So gebe es beispielsweise in der Wachau immer wieder „Hochwassertouristen“, die auf den etwa 15 Zentimeter breiten mobilen Schutzbauten balancierten.

Die Feuerwehr appelliert, Hochwasser führende Flüsse zu meiden. Im Fall eines Unglücks hat die Feuerwehr kaum Chancen, Verunfallten zu helfen, heißt es. Feuerwehrzillen und Boote könnten unter Hochwasserbedingungen kaum eingesetzt werden. Eine Rettung sei nur unter Lebensgefahr für die Einsatzkräfte möglich.