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Verkehr

Uneinigkeit bei Ausbau der Franz-Josefs-Bahn

Vor 150 Jahren ist die Franz-Josefs-Bahn eröffnet worden. Sie verbindet seither das Waldviertel mit Wien. Für die nächsten Jahre plant das Land für die Strecke Verbesserungen, wie etwa einen durchgehenden Stundentakt. Den Grünen ist das allerdings zu wenig.

Auf den Tag genau, vor 150 Jahren wurde der letzte Abschnitt der Franz-Josefs-Bahn eröffnet. Vom einstigen 700 Streckenkilometer umfassenden Netz der Bahn befinden sich heute rund 200 Kilometer auf dem nunmehrigen österreichischen Staatsgebiet. Der verbleibende Abschnitt von Wien bis Gmünd ist für Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) eine Vorzeige-Regionalbahn „mit engen Taktverkehren und hohen Fahrgaststeigerungen“.

Auch künftig soll die Franz-Josefs-Bahn im Waldviertel eine zentrale Rolle spielen und durch Verbesserungen attraktiviert werden, so Schleritzko am Dienstag in einer Aussendung. Künftig sei unter anderem ein Stundentakt zwischen Wien und Gmünd geplant. Auch die Streckengeschwindigkeit soll auf bis zu 160 km/h angehoben werden.

Grafik Franz-Josefs-Bahn
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Die Franz-Josefs-Bahn verbindet das Waldviertel mit Wien

Gemeinsam mit dem Bund und den ÖBB sollen die Verbesserungen realisiert werden. Für die Grünen in Niederösterreich ist das aber zu wenig, wie sie am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Eggenburg (Bezirk Horn) kritisierten, und ihre Pläne für die, ihrer Meinung nach „dringende Modernisierung“ der Franz-Josefs-Bahn präsentierten.

Grünen wollen Hochleistungsstrecke für Waldviertel

Demnach erwarten sich die niederösterreichischen Grünen eine Hochleistungsstrecke wie auf der West- und auf der Südbahn für das Waldviertel. In die Strecke zwischen Wien und Gmünd sollen laut Landessprecherin Helga Krismer 1,2 Milliarden Euro fließen. „Seit der Eröffnung der Bahn sind nun 150 Jahre vergangen und die Klimakrise hat uns überrollt“, so Krimser. „Wir müssen daher rascher die vorhandene Bahn modernisieren, Horn und Prag in das Netz einbinden und endlich auf ein europäisches Format – wie die Süd- und Westbahn kommen.“

Die Grünen präsentierten gemeinsam mit der Initiative „Pro Franz-Josefs-Bahn“ die Pläne. Die Strecke gehöre „entsprechend zweigleisig, gerade und modern aufbereitet“, hieß es bei dem Pressetermin. „Bummelzüge ohne Internetverbindung, fehlende Steckdosen und kein Platz für Reisekoffer müssen der Vergangenheit angehören“, wurde ebenfalls gefordert.

Grüne Helga Krimser
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Die niederösterreichischen Grünen präsentierten mit der Initiative „Pro Franz-Josefs-Bahn“ die Modernisierungspläne

Horn und auch internationale Ziele sollen durch Verbesserungen dann direkt erreichbar sein. Die Grünen sehen diese Pläne als deutlich umweltfreundlichere Alternative zu einer Waldviertelautobahn. Für die nächsten Jahre rechnen sie mit einer deutlich steigenden Zahl an Öffi-Nutzern, auch wegen des günstigen „Eins-Zwei-Drei-Tickets“.